Volltext: Garde und Hannoveraner vom 28. bis 30. August [7B] (Band 7B II. Teil / 1925)

142 
Fähnrich v. Hanstein wurden noch dicht vor der Bahn verwundet.*) 
Schwer waren die Verluste am linken Flügel bei der 1. Komp. und den 
Gruppen des 1. Garde-Regiments. Lt. Frhr. v. Plettenberg, der 
tapfere Sohn des Kommandierenden Generals, starb d?n Heldentod.** Lt. 
Frhr. v. L y n ck e r empfing eine schwere Wunde, an der er in der Heimat 
starb. Der rechte Flüge! des Batls. Frhr. v. Rotenhan überschritt die 
Bahn, nachdem auf der Kuppe 152 zwei Kompagnien des französischen 25. 
Regiments llberrannt worden waren. Über den Feldweg, der von Puisieux 
nach Nichaumont in einem tiefen Geländeeinschnitt führt, kam weder Hptm. 
d. Res. v. G r o l m a n noch Hptm. v. Chappuis weit hinaus. Ersterem 
legte die jetzt mit der Mehrzahl der Batterien 1500 m südwestlich Wiege 
stehende eigene Artillerie einen Riegel vor. Hptm. v. Chappuis hatte sich 
mit der 9. Komp. vereinigt und setzte mehrfach zum Angriff auf den Wald 
an. Doch unterband der Verteidiger die Versuche mit überwältigendem 
Feuer. Hptm. v. Plehwe brachte hinter der Gruppe vier Maschinen¬ 
gewehre überhöhend in Stellung. Der Zugführer, Lt. v. Flotow 
(Paschen) war an der Bahn verwundet zurückgeblieben. Ein Maschinen- 
gewehr wurde bald durch Artillerietreffer unbrauchbar. 
Östlich der Bahn verblieben vom 3. Garde-Regiment nur etwa 200 
Mann. Der Zug v. P l a t e n der 2. nahm von der Kuppe 152 die 
Franzosen am Waldrand auf 1100 und 1300 m unter Feuer. Auch Major 
Frhr. v. R o t e n h a n, von dem ein Teil des Bataillonsstabes abgekommen 
war. befand sich dort in der Schützenlinie und „verlebte inmitten der Grena- 
diere unvergeßlich schöne Stunden" — nur eine von vielen gleichlautenden 
Äußerungen, die den echt kriegerischen Geist und die kampffreudige Stim- 
mung jener Männer von 1914 wiederspiegeln. Weiter östlich stürmten der 
Batls.-'Adjutant. Lt. v G r a e v e n i tz, die Lts. d. Res. v. Miaskowski 
der 1. und R i ch a r d der 4. mit Mannschaften aller Kompagnien und der 
Fahnengruppe des I./3. G.R. vor. Dieses wie auch die semper talis-Gre- 
nadiere sowie Züge der 5. und 7. Kompagnie vom Batl. Graf v. M e r- 
v e l d t drängten unter Einfluß von Südosten einschlagender Granaten all- 
mählich nach rechts ab und gelangten bis auf die Westhälfte der Höhe 155. 
Hier kam der über fast 1lA Kilometer geführte, in atemlosem Lauf vor- 
getragene Angriff im Feuer von Richaumont her zum Stehen. Hart nörd- 
lich der Höhe waren Lt. v. S t ü l p n a g e l der 1. und Bfw. d. Res. 
*) Man trug sie später mit Lt. v. Oven und 10 Mann in das Bahn- 
wärterhaus, wo sie gegen Abend durch eine einschlagende Granate bis auf 
Lt. v. Oven und Fähnrich v. Canstein getötet wurden. 
**) Nach anderer weniger wahrscheinlicher Darstellung erst am 30.8.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.