Volltext: Von Nancy bis zum Camp des Romains 1914 [6] (Band 6/1924)

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Standpunkt des Generalkommandos vorüber zum Kalkofen (K.O.) siid- 
östlich Serres, um von hier aus starke feindliche Infanterie, die gegen 
Hosville vorging, flankierend unter Feuer zu nehmen. Freudig meldete 
der Batteriechef schon nach kurzer Zeit, er habe vortreffliche Wirkung und 
Erfolg. Bei dem Fehlen einer Munitionskolonne bäte er aber um Er- 
gänzung aus bayerischen Beständen. Diese wurde ihm unverzüglich zu- 
gesandt. Bald nach 7 Uhr begannen sich die Verhältnisse zu klären. 
Nach einer um 725 beim Generalkommando einlaufenden Meldung der 
wie bei einem Manöver ausgezeichnet aufklärenden Divisionskavallerie 
entfaltete sich beiderseits Eourbeffaux feindliche Infanterie gegen das 
Bois de St. Libaire und die gleichnamige Ferme. Infanterie-Meldungen 
berichteten über das Vorgehen einer französischen Brigade von Drouville 
auf Serres und eines Regiments — zwölf Kompagnien — von RsmSrs- 
ville gegen Hoöville. Von der bayer. Kavallerie-Division und der 6. I.D. 
gingen zwar Nachrichten ein über feindliches schweres Artilleriefeuer aus 
Richtung Dombasle und über Infanterie in Stellung auf den Höhen bei 
Flainval, nichts aber deutete darauf hin, daß sich auch zwischen dem 
Rhein—Marne-Kanal und der Meurthe ein französischer Angriff vor- 
bereitete. Beim Generalkommando befestigte sich daher die Ansicht, der 
Gegn»? beabsichtige, sich südlich des genannten Kanals defensiv zu ver- 
halten, nördlich desselben aber über die Linie Drouville—Erböville mit 
stärkeren Kräften anzugreifen. 
Der'" Kommandierende General faßte infolgedessen den Entschluß, 
mit dem Ersatzkorps und der 5. I.D. den Angriff in der Linie der von 
diesen vorgeschobenen Sicherungen anzunehmen, mit der 6. I.D. aber 
dem Gegner über Maixe—Erövic in Flanke und Rücken zu stoßen, vor- 
ausgesetzt natürlich, daß diese Division nicht doch noch in einen Kampf 
südlich des Rhein—Marne-Kanals verwickelt würde. Um 730 erging 
ein dahin lautender Korpsbefehl. Die Divisionen hatten vor Eingehen 
desselben bereits Maßnahmen getroffen, die ihm entsprachen. Dies war 
nicht auffallend: denn abgesehen davon, daß den Divisionskommandeuren 
die Absicht des Kommandierenden Generals im allgemeinen ja bekannt 
war, mußte bei den durch die gleiche Friedensschule des Generalstabs 
gegangenen höheren Führern eine Lage unter normalen Verhältnissen 
auch zu gleichen oder ähnlichen Entschlüssen führen. 
Kurz vor Ausgabe des Korpsbefehls hatte ein feindlicher Flieger 
in mäßiger Höhe über dem Standpunkt des Generalkommandos gekreist 
und senkrecht über ihm einen eigentümlich leuchtenden Körper obge- 
warfen. Während man sich noch über Beschaffenheit und Zweck diefes
	        
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