Volltext: Die Schlacht vor Paris [26/IV. Teil] (Band 26 4. Teil / 1928)

Der franz. Angriff östlich Marcilly bleibt liegen. 
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Die Vorgänge auf der Feindseite am 8. September. 
Die Weisungen des Generals Maunoury für den 8.September 
sahen die rücksichtslose Fortsetzung des Angriffs auf die der 6. Armee 
gegenüberstehende „Flankensicherung" vor. Der Rückzug der deutschen 
Armeen sei festgestellt, die französische 5.Armee verfolge bereits auf 
den Pt. Morin. 
Der durch die Artillerie der 55. Div. (9 Battn.) und vier Batterien 
der Festung Paris verstärkten 56. Div. war der Hauptstoß auf die Ourcq- 
Übergänge bei Vernelle (111. Brigade) und Ocquerre (112. Brigade) 
zugedacht*). Die Infanterie der 55. Div. stand dahinter in Reserve. 
Aber schon bevor sich die Linien nach kräftiger Feuervorbereitung durch 
eine starke Artillerie in Linie Rongloire F°—Raperie, östlich Mar¬ 
cilly, 5™ vorm. bei Marcilly in Bewegung fetzten, entstand infolge der 
Gegenwirkung der deutschen Batterien — namentlich durch das Feuer 
schwerer Feldhaubitzen — Unordnung, insbesondere bei zwei nach Mar- 
cilly vorgezogenen Brückentrains mit Kavallerie. Die Brückentrains 
mußten nach St. Soupplets zurückgezogen werden. Trotz der eigenen 
starken Artillerie kam die Infanterie in dem zunehmenden deutschen 
Artilleriefeuer nicht vorwärts. Gen. Palat schreibt, daß „ein wahres 
Gewitter an Eisen und Feuer" besonders auf die Gegend nordöstlich 
Marcilly, auf Fontaine les Ronnes und la Ramee sowie auf das 
Plateau bei Champ-fleury F° niederging, fo daß die Ferme nicht 
einmal für einzelne Leute zugänglich war. General deLamaze befahl 
schließlich, sich einzugraben. Nachmittags gingen Nachrichten vom Ein- 
treffen deutscher Verstärkungen bei May und Lizy ein**). Die von der 
Artillerie inständig erbetene Fliegerbeobachtung wurde für den 9. Sep- 
tember zugesagt. Die erwähnten Pariser Batterien mußten 5° nachm. 
nach starken Einbußen zurückgehen***). General D a r t e i n, der Kmdr. 
der 56. Div., schreibt: 
„In diesem Augenblick kommen einige Abteilungen zweiter Linie mit ihren 
Offizieren von Marcilly zurück. Sie sind von dem unaufhörlichen Feuer, das 
sie ohne Zaudern ertragen haben, völlig entnervt (absolument «nervös) und 
brauchen Erholung und Auffrischung." 
General de Lamaze ließ nunmehr östlich Gesvres durch die 55. 
sowie Reserven der 56. Div. rückwärtige Stellungen anlegen. 
*) Deutscherseits also die Abschnitte der 7. und 22. Res.Div. 
**) Deutsche 5. Jnf.Div. 
***) Das I./2. Garde-Fußa. hatte inzwischen eingegriffen.
	        
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