Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

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Der Angriff der 1. Garde-Jnf.Div. 
stärkten mit Angriffsbeginn einige Gruppen die vordere Linie; dagegen 
blieb die SDt.OJl. zunächst als Regts.Reserve stehen. Auf den teils 
bereits erstickten, teils sich noch in einzelnen Waldstreifen dicht vor der 
Front auslaufenden Angriff des französischen Regiments 135 prallte 
der Stoß der Füsiliere des 3. Garde-Regts. Gefr. Busch, 12. Komp., 
berichtet: 
„Der Franzose griff an, in hellen Haufen sah man die RoLhosen zwischen 
dem Waldgestrüpp schimmern und auf uns zulaufen. Hier hörte ich zum ersten- 
mal den Franzmann sein „Vive la France, Uerrä, Uerrä" krächzen. Na, wir 
gaben ihm aber „Uerrä"! Mit Gott für König und Vaterland stürmten wir 
dagegen. Ich sehe heute noch, wie der eiserne F l o t o w (Lt. v. Flotow, Paschen, 
M.G.K.) seinen langen Degen zog und „Drauf auf die Bande!" rief. Ein kurzer 
Zusammenprall, kurzes Handgemenge und flüchten ging der Franzmann, machte 
„parti" und „vits, vite!" In toller Jagd gings durch den Wald nach, stehend 
freihändig wurde draufgepfeffert. Und wie riß der Franzose aus! Das war noch 
ein fröhliches Jagen!" 
Aber ein schmerzliches Opfer hatte dieses Aufeinanderprallen ge- 
fordert. Der tapfere Führer der S. Komp., Lt. Gr. v. Schlitz gen. 
v. Görtz und v. Wrisberg (Eginhard), der erst vor zwei Tagen 
nach seiner ersten Verwundung wieder beim Regiment eingetroffen 
war, mußte sein junges Leben dahingehen; einer der jüngsten und 
kühnsten Offiziere des Regiments. 
Etwas schneller als die 9. und 12. Komp. rechts in dem Kussel- 
gelände kam links davon die 10. vor. Sie war nicht mehr von dem 
feindlichen Vorstoß betroffen und hatte daher keinen Gegner vor sich. 
Lt. v. G e r s d o r f f, der Komp.Führer, schreibt: 
„Als ich auf dem rechten Flügel der 10. Komp. bis auf etwa 100 m an 
den Hochwald herangekommen war, während das Regiment rechts in den 
Kusseln noch 4—500 m abhing, entschloß ich mich, einzudrehen und gegen die 
Waldecke (wo Kusseln in den Hochwald übergehen) zu stürmen; der rechte 
Flügel wurde festgehalten und die Schwenkung auf der Grundlinie ausgeführt. 
Der Sturm selbst wurde von den Füsilieren mit ganz hervorragendem Schneid 
schulmäßig wie auf dem Exerzierplatz ausgeführt: Komp.Führer, Zugführer, 
Gruppenführer, Kompagnie. Der Feind — französische Infanterie — eröffnete 
ans nächster Entfernung ein rasendes Feuer gegen die 10. Komp. Es ging 
aber zu hoch, so daß wir keine erheblichen Verluste hatten. Als ich persönlich 
auf etwa fünf Schritte herangekommen war, bauten die Franzosen in ihrer 
ganzen Front ab und gingen durch den Wald zurück. Die Kompagnie besetzte 
sofort den Waldrand und brachte dem flüchtenden Gegner durch stärkstes Feuer 
sehr schwere Verluste bei. Als die übrigen Teile des Bataillons rechts heran- 
kamen, wurde sofort die Verfolgung durch den Wald aufgenommen." 
Aus diesem Abschnitt mag sich ein Bericht des Lts. L' Huillier 
vom französischen Jnf.Regt. 135 beziehen:
	        
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