Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

II./164 in Mondement. Zwei französische Gegenstöße scheitern. 
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,,An der Parkmauer hatten die Leute des Lts. Deitmer noch etwa zwei 
Patronen je Gewehr. Da wurde zunächst die Munition gleichmäßig verteilt. 
Etwa ein Zug hielt die Parkmauer besetzt, andere Gruppen wurden hinter 
den Fenstern des Schlosses aufgestellt. In einem großen Zimmer des Erd¬ 
geschosses wurden die Verwundeten untergebracht und verbunden." (Lt. Lefsvre, 
6. Komp.) 
Jetzt steigert sich das feindliche Artilleriefeuer von Westen, Süden 
und Osten noch mehr und gegen 2°nachm. künden scharf schmetternde 
und hastige Angriffssignale einen neuen französischen Ansturm an. Mit 
erheblich stärkeren Kräften als das erstemal stürzt der Feind, Fran- 
zosen und Marokkaner, heran, Süd- und Westfront werden gleichzeitig 
angegriffen. Aber die verstärkten, gut verteilten und mit ausreichender 
Munition versehenen Verteidiger bewahren kaltes Blut. Mit ruhigem, 
gutgezieltem Feuer bringen sie dem Gegner schwere Verluste bei und etwa 
80 m vor dem Verteidiger kommt das Vorgehen des Angreifers zum 
Stehen. Nur vor der Westfront des Schlosses dringt ein energischer Offizier 
mit einer stärkeren Gruppe bis dicht an das Eisengitter des Vorgartens 
vor. Ein tapferer Gegner, der fein Bestes hergibt! Und doch find alle 
feine Anstrengungen vergebens, nirgends dringt auch nur ein einziger 
Feind in die Umfassung des Schlosses ein. Nach einstündiFem Feuer- 
kämpf ist auch dieser Angriff mit schweren Verlusten für die Franzosen 
restlos abgeschlagen, während die Verteidiger kaum gelitten haben. 
Lt. d. R. Naumann ist unter den wenigen Verwundeten. Tollkühn ist 
er aus dem Schloßinnern herausgeeilt, um vom Eisengitter aus das 
Verfolgungsfeuer aufzunehmen, da entsinkt seinem durchschossenen Arm 
das Gewehr. 
Wütend ob dieses zweiten Mißerfolges steigert nun die feindliche 
Artillerie von drei Seiten aus ihr Feuer auf das Schloß zu höchster 
Stärke. Bisher haben die starken Mauern des Schlosses gehalten. Aber 
jetzt treten schwere Kaliber in Tätigkeit. Ein Autoschuppen an der 
Westecke des Schlosses wird in Brand geschossen. Beißender Qualm 
legt sich über die Verteidiger und erschwert das Atmen und die Aussicht. 
Krachend splittern Mauer- und Dachteile ab. In die Parkmauern wird 
Bresche geschossen. Mit jeder Viertelstunde wird die Lage gefährdeter, 
der Aufenthalt in dieser Hölle schwerer. Die oberen Räume im Schloß 
müssen geräumt werden. Alles, was irgend entbehrtlich an den Ver- 
teidigungsabschnitten ist, wird auf die Nordseite in Deckung genommen. 
Indessen hat der Gegner neue Kräfte zusammengezogen. 500 m vom 
Schloß entfernt, im Walde gedeckt, segnet ein Priester neun Kom- 
pagnien des französischen Inf.Regts. 77, die zur Wiedereroberung des 
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