Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

Schloß und Südrand von Mondement fest in der Hand des I./164. 33 
Grund zwischen dem Dorfe und dem Bois d'Allemant völlig beherrscht. 
Ein französischer Gegenangriff ist hier nur möglich, wenn die Be- 
satzung oben an den Dorf- und Straßenrändern völlig niedergekämpft 
ist. Die feindlichen Batterien, ebenso aber auch die in den Waldrändern 
versteckten Maschinengewehre und Schützen vereinigen ihr Feuer gegen 
diese Ostgruppe. Schwere Stunden müssen hier die 164er durch- 
machen. Die Häuser und Mauern werden nach und nach zusammen- 
geschossen, erhebliche Verluste treten ein. Der tapfere Führer, die Seele 
des ganzen Angriffs, Hptm. Purgold, wird gegen 10° vorm. durch 
Bauchschuß schwer verwundet. Aber zähe halten sich seine Leute und 
sühren den Feuerkampf mit unverminderter Stärke durch. Besonders 
die Maschinengewehre im Dorfe und östlich davon haben hervor- 
ragende Wirkung. Hptm. Purgold behält trotz der schmerzhaften Ber- 
wundung die Führung bei und schickt Lt. d. R. Naumann mit wenigen 
Gruppen zur Verstärkung der Besatzung nach dem Schlosse. Dort hat 
Lt. Deitmer mit großer Umsicht die Parkmauern zur Verteidigung 
nach Westen, Süden und Osten einrichten und besetzen lassen. Lt. d. R. 
Naumann verteidigt die Westfront des Schlosses selbst. Auch hierhin faßt 
jetzt die feindliche Artillerie ihr Feuer zusammen, ohne aber nennens- 
werte Verluste zu verursachen. Die Hauptteile der 7., 6. und 5.sowie 
Gruppen der 8. Komp. sind vor dem feindlichen Artilleriefeuer unter teil- 
weise erheblichen Verlusten vorwärts in den Grund nordwestlich der 
Kirche ausgewichen, wohin ja auch ihre Angriffsrichtung geht. Lt. d. N. 
Eßmann, 7. Komp., fällt und mit ihm opfert fo manch braver 
Unteroffizier und Musketier fein Leben fürs Vaterland. Kaum 700 m 
von der Kirche entfernt werden diese Teile des II. Batls. während der 
nächsten Stunden in Deckung niedergehalten, ohne zu ahnen, wie es 
rechts und links von ihnen steht. 
Gegen 11° vorm. brechen überraschend zwei Kompagnien Marok- 
kaner und abgesessene Chasseurs d'Afrique zum Gegenangriff auf die 
Südfront der Parkmauer aus dem nahe vorliegenden Walde vor. Die 
Zahl der Verteidiger ist weit unterlegen, aber in ihrem wohlgezielten, 
ruhigen Feuer bleibt der Gegner auf halber Strecke liegen, und nach 
halbstündigem Feuerkampfe muß er zurück. Jetzt wird überall die 
Munition knapp. 11" vorm. schickt Hptm. Purgold folgende Meldung 
an das Regiment: 
„Verstärkung unbedingt erforderlich, da das Dorf fönst nicht ge- 
halten werden kann. Munition sehr notwendig, besonders für Ma- 
schinengewehre. Langsam verläßt der Gegner schon seine Gräben. 
Das Marnedrama 1314. 2. Abschnitt des 3. Teiles. 3
	        
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