Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

Die Abteilung Purgold dringt in Mondement ein. 
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Aber nicht lange dürfen sich die Schützen dieses Erfolges freuen. 
Während die eigene Artillerie die feindlichen Batterien zu fassen sucht 
und im Dorfrande und an den Waldrändern westlich und südwestlich 
des Schlosses die deutschen schweren Granaten in langsamer Folge 
einschlagen, erkennt nun auch die französische Artillerie, daß die seld- 
grauen Schützen schon nahe an Mondement heran sind. Sie verkürzt 
ihre Schußweiten oder setzt neue Batterien ein, deren Feuer sich von 
rückwärts an die Schützenlinien der 164er herantastet. 
„Jetzt setzte feindliche Artillerie ein und schoß auf die eben von uns ver- 
lassenen Stellen. Vor uns lag wieder eine breite Talmulde, die wir mit einer 
Atempause durchquerten. Am jenseitigen Rande hatten wir wohl Deckung gegen 
das Artilleriefeuer, aber heftiges Gewehrfeuer von rechts schlug in unsere 
Flanke. Wir gruben uns kleine Deckungen und warteten unsere Verstärkungen 
ab, erhielten jedoch bald auch von halblinks vor uns Feuer. Ich sah, wie dort 
an der Straße die 4. Komp. heftig beschossen wurde. Nach etwa einer Stunde 
zogen wir uns nach links an die Straßenböschung heran, um von hier ins Dorf 
einzudringen. Dort lagen viele Verwundete der 2. und 4. Komp." (Lt. d. R. 
G e h r i n g, 3. Komp.) 
Hptm. Purgold sieht die letzte Gruppe der feindlichen Artillerie 
50 in hinter sich auf der Höhe einschlagen: 
„Kerls! Ehe wir uns von dieser verdammten französischen Artillerie tot- 
schießen lassen, wollen wir lieber den Feind aus dem Dorfe rausschmeißen. 
Es geht bestimmt, wenn wir es alle wollen. Aber dann gleich durch bis zum 
jenseitigen Dorfrande!" 
Mit diesen Worten feuert er seine Tapferen an, er weiß, daß er 
sich auf sie verlassen kann. Und schon erschallt die Stimme des Führers 
der 11. Komp., Lts. d. R. Gabler: Sprung — Auf! MarschI Marsch! 
„Hinab in die sehr breite Talmulde! Nun wurden wir beim Herunterlaufen 
von wahnsinnigem Gewehr- und Geschützfeuer überfallen; es war wie in einem 
Hexenkessel, wie es um uns pfiff und donnerte. Am westlichen Dorsrande zeigten 
sich die Zuaven gruppenweise in ganzer Figur und schössen hastig in unsere 
Haufen hinein. Unsere Leute knieten oder standen aus und schössen lebhast, wo- 
durch der Feind bald vertrieben wurde." (Lt. d. R. Gabler.) 
Dieser tapfere Führer wird unmittelbar darauf schwer verwundet. 
Sein letzter Befehl lautet: „Vorwärts, nach Mondement hinein!" Da 
stürmt auch schon Hptm. Purgold mit seinem Adjutanten, Lt. A s ch o s f. 
an ihm vorbei, er reißt die Leute mit vorwärts den steilen Berg hinauf. 
Teile der 8. Komp. folgen rechts davon. Links aber ist der schneidige 
Führer der 1., Lt.d.R. Naumann, mit einigen seiner Leute als 
erster in das Gehöft an der Nordostecke des Dorfes eingedrungen. Nun 
spielt sich alles mit unglaublicher Schnelligkeit ab. Unmittelbar hinter 
Lt. d. R. Naumann stürmt der tollkühne Lt. Deitmer mit zwei
	        
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