Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

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Der linke Flügel des X. A.K. greift an. 
rechts vorwärts gefaßt, welches ein weiteres Vorstürmen verhindert. 
Etwa 400 bis 500 m nordwestlich Mondement hat der Gegner zwei 
etagenförmig übereinander liegende Gräben stark besetzt, aus denen 
er nicht nur die Weinbergshöhen und ihren Westhang, sondern auch die 
breite Senke — diese völlig flankierend — beherrscht, durch welche die 
vordersten Teile des I. Batls. eben hindurchgestürmt sind. Auf dem 
äußersten rechten Flügel wird die 7. Komp. zur Entwicklung und in 
Deckung gezwungen, links davon werden die 6., 5. und 8. festgehalten. 
Solange dieser Gegner nicht niedergekämpft ist, kommt ein weiteres 
Vorgehen nicht in Frage. Lt. d. R. S p r e i n e, der Führer der 
5. Komp., springt zum Bataillonsführer nach links, fertigt schnell eine 
Skizze an, welche der Meldung über die Lage an den Regimentskomman- 
deur in Oyes mitgegeben wird. Hptm. Purgold fordert darin Artillerie- 
feuer auf die in der Skizze besonders bezeichneten feindlichen Stellungen 
an und teilt mit, daß er etwa in einer Stunde im Besitze von Monde- 
ment zu sein hofft. Ein stolzes und kühnes Vertrauen dieses bewährten 
Führers auf feine braven Kompagnien! Er soll nicht enttäuscht werden. 
Aber bis diese erbetene Artl.Wirkung erfolgen kann, muß die In- 
fanterie sich allein helfen. Nur die Maschinengewehre können hier einen 
schnellen Erfolg bringen. Sergt. Wehrmann erhält Befehl, sie möglichst 
weit rechts heraus in Stellung zu bringen, um die feindlichen Graben- 
besatzungen flankierend zu fassen. Aber nur ein Maschinengewehr ist 
zur Stelle und auch bei diesem sind bereits mehrere Schützen aus- 
gefallen. Der Auftrag ist hier bei der Ungunst des Geländes und der 
starken feindlichen Feuerwirkung nicht ausführbar, es bleibt nur übrig, 
den Einsatz des Maschinengewehrs auf der im stärksten Feuer liegen- 
den Kuppe zu wagen. Aber darf man die wenigen noch vorhandenen 
M.G.Schützen jetzt schon opfern? Wenn das in Stellungbringen des 
Gewehrs überhaupt glückt, ohne Verluste wird es bestimmt nicht ab- 
gehen. 
„Aber der Richtschütze Braun sagte: .Ich mache die Sache. Wer geht 
mit?' Außer dem Schützen Nr. 3 halfen Musketiere der 5. Komp. Gewehr und 
Munition tragen. Die kleine Heldenschar keuchte auf die Kuppe unseres Hügels 
und brachte in rasendem Feuer das Maschinengewehr in Stellung, das der 
Richtschütze mit eiserner Ruhe auf die feindlichen Gräben richtete. Er strich sie 
von einem zum andern Ende ab. Die Wirkung war verblüffend. Sofort hörte 
das feindliche Feuer auf und, was von den Rothosen noch lebte, stürzte aus 
den Gräben und suchte ein rückwärts gelegenes Waldstück zu erreichen. Aus- 
recht standen wir rechts und links, vom Maschinengewehr und nahmen die Aus- 
reißer aufs Korn." (Tagebuch des Lts. d. R. Spreine, 5. Komp.)
	        
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