Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

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Der linke Flügel des X. A.K. greift an. 
sollten doch ihre Stellungen halten und das Vorkommen der Garde 
abwarten! Es war doch undenkbar, daß diese dünnen Schützen- 
linien ohne jede Flügelanlehnung gegen das fast 2km entfernte Boll¬ 
werk von Mondement anrennen wollten! Das wäre doch der sichere 
Tod, ein Erfolg ja ganz ausgeschlossen! Und doch: neun Kompag- 
nien und vier Maschinengewehre, zusammen noch 
nicht 900 Mann des tapferen Inf.Regts. 164, waren 
im Angriff auf Mondement. Das letzte, was Hauptmann 
Purgold (II./164) nachts über die Absichten des Regiments und der 
Brigade erfahren hatte, war gewesen, daß der beabsichtigte Angriff 
gegen die Linie Montgivroux—Mondement auf den nächsten Morgen 
verschoben sei. Deshalb hatte sich auch an seinem Entschluß, kurz vor 
Tagesanbruch zum Angriff anzutreten, nichts geändert. Beherrscht von 
dem Gedanken, daß es dem Generalkommando nach wie vor darauf 
ankomme, Mondement ohne Rücksicht auf Verluste in Besitz zu nehmen 
(vergl. 2. Teil, S. 135), kam ihm gar nicht das Bedenken, daß sich an 
dieser Absicht irgend etwas geändert haben könnte, oder daß das Inf.- 
Regt. 79 und die übrigen Truppen den Angriff nicht mitmachen würden. 
Und je näher der Angriff bis an Mondement herangetragen war, ehe 
noch die feindliche Artillerie erwachte, um so besser. So hatte er also 
seine erprobten Kompagnien kurz vor 6° vorm. antreten lassen. „Laut- 
los und ernst gingen die Leute vor" berichtet Hptm. Purgold selbst. Und 
fürwahr, jeder Mann war sich darüber klar, daß es heute eine gewal- 
tige Leistung zu vollbringen galt, gewaltiger noch als alle bisherigen. 
Aber ohne Ausnahme waren die Angreifer beherrscht von dem festen 
Entschluß: Mondement muß heute unser werden! Der Geist ihres Füh- 
rers, der ihnen in den vorhergegangenen Schlachten zu einem Vorbild 
von Tapferkeit und Entschlossenheit geworden war, war auf sie alle 
übergegangen. Sie vertrauten fest darauf, daß er sie auch auf diesem 
schweren Gange zum Siege führen würde. Und nicht minder entschlossen 
waren die Kompagnien des I./164, die auf gleicher Höhe mit ihren 
Kameraden vom II. Batl. und von der 11. Komp. vorgingen. 
„Nun aber lag über der Truppe die Stimmung bereitwilliger, schicksals- 
ergebener Entschlossenheit und das deutliche Gefühl, daß heute ein Letztes und 
Höchstes verlangt wurde." (Lt. d. R. Gabler, 11. Komp.) 
Aus den Nebelschwaden heraus stiegen die feldgrauen Schützen- 
linien im Schritt die zunächst sanfte Steigung hinauf. Für die Mitte — 
also für die S., 8., 11., 1. und 3. Komp. — bildete dann der von hart 
nordwestlich Mondement auf Oyes vorspringende Höhenrücken einen
	        
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