Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

Vorstoß des Inf,Negis, 91 über den Pt. Morin. 
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Oberst v. Stockhausen meldete 5" vorm. zurück: 
„Regiment hat die Straße les Culots—Soizy erreicht. Fühlung 
mit II./91 und 20. Jnf.Div. noch nicht gewonnen." 
Diese Meldung traf 815 vorm. beim Divisionsstab ein, und erst 
jetzt wurde man dort darauf aufmerksam, daß hier ein ganzes Regiment 
ohne Befehl weit vor die Front vorgestoßen war. Sofort wurden die 
91er wieder auf le Reclus zurückbefohlen. 
Uffz. Remmers, 6. Komp., schreibt: 
„Das Regiment hat hier (an Straße CorMx—Soizy) mehrere Stunden 
gelegen. Meine Kompagnie lag in der Nähe des Regts.Stabes, und so hörte 
ich, wie Herr Oberst v. Stockhausen sagte: ,Wir sollen zurück? Das ist wohl nicht 
möglich. Vor uns ist der Feind doch zurückgegangen!'" 
Aber Befehl ist Befehl I Das Regiment traf kurz nach 9° vorm. 
wieder in le Reclus ein. Die dortige Brücke wurde verbarrikadiert und 
mit Maschinengewehren besetzt, im übrigen aber blieb das Jnf.Regt. 91, 
ohne weiter eine besondere Stellung einzunehmen oder gar zu ver- 
stärken, in und um le Reclus versammelt. Man fragte sich: Warum 
mußten wir zurück? Wir müssen ja doch gleich wieder vorgehen! 
Beim Füs.Regt. 73 waren die Gräben nachts nach Möglichkeit ver- 
tieft worden. Bor Tagesanbruch wurden alle entbehrlichen Teile des 
III. und II. Batls., hauptsächlich die 6. und 7. Komp., aus den am 
meisten dem feindlichen Artilleriefeuer ausgesetzten Stellungsteilen 
hinter die Briqueterie Fe. zurückgenommen, um Verluste zu ersparen. 
Außer einigen Kolonnen, die gegen 3" vorm. im Marsche aus der 
Gegend südwestlich le Thoult nach Osten erkannt wurden, sowie einer 
schwachen französischen Jnf.Abteilung, welche 825 vorm. die Brücken und 
die daneben gelegenen Häuser von le Thoult besetzte, sah das Füf.- 
Regt. 73 an diesem Tage überhaupt nichts von feindlicher Infanterie 
vor seiner Front. Dagegen setzte in den späteren Vormittagsstunden, 
besonders aber von 2° nachm. an, heftiges Artilleriefeuer ein. 
Die Prinz-Albrecht-Füfiliere hatten schon an den drei vorher- 
gegangenen Schlachttagen stets das stärkste und längstdauernde Artil- 
leriefeuer in der ganzen Diviston aushalten müssen, heute aber steigerte 
sich das Schießen der französischen Batterien gegen alles, was in der 
Briqueterie Fe. und ihrer Umgebung lag, d. h. gegen das IL und 
III./73, zu ungeheurer und bisher noch nicht gekannter Wucht. 
„Der 9. September wird allen 73ern, die bei der Briqueterie Fe. gelegen 
haben, in furchtbarer Erinnerung sein. Die Wichtigkeit, diese Stellung unter 
allen Umständen zu halten, ging daraus hervor, daß sich der BrigKomman- 
deur, Oberst v. Oertzen, selbst zu uns in die Ferme legte. Gewaltiges 
Das Marnedrama 1914, 2. Abschnitt des 3. Teiles. 2
	        
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