Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

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Der rechte Flügel der 2. Armee. 
„Die Kompagnie brauchte, um beim Abrücken die Stellung zu räumen und 
die außerhalb des Feuerbereichs der feindlichen Artillerie in Deckung haltenden 
Fahrzeuge heranzuführen, längere Zeit, als die Jnf.Kompagnien, deren letzter 
sie auf 5—700 m folgte. Sämtliche Sicherungen der Infanterie mußten schon ein- 
gezogen sein, denn als ich zu meiner Orientierung über die Höhe ritt, erhielt ich 
plötzlich auf 20 m Feuer. Ich hielt die Schießenden zunächst für eigene Truppen 
und ritt auf sie zu. Bald aber bemerkte ich, daß es Franzosen waren. Ich ließ 
sofort zwei Gewehre frei, den Rest der Kompagnie aber kehrt machen und ab- 
galoppieren. Beide Gewehre kamen nicht mehr zum Feuern, auch brachen die 
anderen sehr bald im Feuer des Gegners zusammen. Zwei Maschinengewehre 
machten meine Leute unbrauchbar, dann verließen sie die Fahrzeuge. Beute 
des Gegners: die gesamte Gefechts-Kompagnie, gerettet: 2 Offz., 32 Mann." 
Die M.G.K./Res. 77 verlor bei diesem unglücklichen und unver- 
schuldeten Zusammenprall mit dem Gegner 13 Schützen an Toten und 
Gefangenen (wahrscheinlich sämtlich verwundet). 
Abgesehen von diesem Gefecht vollzog sich der Abmarsch aller Trup- 
pen der 2. Garde-Res.Div. ohne Störung durch den Gegner; es war 
schon hell, als die letzten Abteilungen gegen 6^ vorm. in ihren neuen 
Abschnitten eintrafen. 
Obwohl eigentlich schon durch den noch bei Dunkelheit erfolgten 
Zusammenstoß französischer Infanterie mit der M.G.K./Res. 77 auf dem 
Nordufer des Petit Morin die Lage für den Gegner frühzeitig geklärt 
fein mutzte, beschoß die feindliche Artillerie von etwa 6° vorm. ab mit 
aller Kraft die verlassenen Stellungen. Erst gegen 9° vorm. sausten die 
ersten Schrapnells über die neuen Gräben. 
„Als unsere Schanzarbeit ziemlich fertiggestellt war, zeigten sich auf etwa 
600 in vor uns auf einer Erdwelle, die uns weiteren Ausblick verhinderte, einige 
Reiter, die dort zunächst Umschau hielten und im Schritt näher heranzureiten 
begannen. Obwohl ich den Leuten einschärfte, sie nahe herankommen zu lassen, 
konnten einige Gruppen weiter links sich doch nicht beherrschen und gaben vor- 
zeitig lebhaftes Feuer ab, welches die Reiter zur schleunigen Umkehr veranlaßte. 
Nach einiger Zeit eröffnete der Franzose, wohl auf Grund der durch die Reiter 
überbrachten Meldungen, Schrapnellfeuer auf unsere Gräben. Es pfiffen auch 
einzelne Jnf.Geschosse über unsere Köpfe hinweg. Aber vom Feinde sahen wir 
nichts. Hin und wieder spritzte uns Dreck um die Ohren; die Gräben gewährten 
uns aber wirksamen Schutz. Da sich auch im Laufe des Nachmittags kein 
Feind zeigte, bestand unsere Aufgabe lediglich im Beobachten, Deckungnehmen 
und Ausharren." (Lt. d. R. Grave, 8./Ref. 91.) 
Im ganzen Divisionsabschnitt traten nur in Gegend von la Roquet- 
terie und im Ostrande des Bms du Thoult schwächere feindliche Inf.- 
Abteilungen auf, die aber auf die ersten Schüsse der deutschen Batterien 
hin wieder verschwanden oder in Deckung blieben. An französischer
	        
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