Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

Ungestörter Abmarsch der 23. Res.Dio. 
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auf, Trotz: Wir gehen nicht zurück, wir geben den Erfolg nicht aus den Händenl 
Aber da der Rückzug rechts und links schon eingeleitet ist, wird jedes Auf- 
bäumen erstickt." (Aufzeichnungen des Lts. Kirchenpauerv. Kirchdorff, 
Adj. des Gren.Ref.R. 100). 
Diese Worte geben das Empfinden wohl jedes einzelnen bei der 
23. Ref.Div. vom Divisionskommandeur bis zum letzten Reservisten 
beim Bekanntwerden des Rückzugsbefehls wieder. War doch seit Stun- 
den weit und breit nichts mehr vom Gegner zu sehen, der ohne ernsten 
Kampf das ganze Gelände aufgegeben hatte, soweit es von den Höhen 
südlich und südwestlich Mailly zu übersehen war. Der Befehl sprach es 
klar und deutlich aus, daß die Division bis hinter die Marne zurück- 
gehen werde, also herrschte auch kein Zweifel darüber, daß es sich 
hier nicht um eine geringfügige Verschiebung handelte. Aber da kein 
Grund für diese Rückwärtsbewegung angegeben war, — die Worte 
„im Interesse der Gesamtoperationen" gaben in den Augen des ein- 
fachen Mannes keine Begründung — war auch auf diesem Front- 
abschnitt der Umschwung von freudiger, stolzer Zuversicht in unsichere 
und gedrückte Stimmung unverkennbar. 
Hinzu kam aber, daß den Truppen teilweise gewaltige Märsche 
zugemutet wurden, denn der Divisionsbefehl von 5'° nachm. wies das 
Gros bis in die Gegend von Cheniers—Thibie; Entfernung Mailly— 
Thibie = 33 km. Den Franzosen fürchtete man nicht, solche Märsche 
aber, zumal nachts, waren ein wahres Schreckmittel, vor allem für 
die Fußtruppen. 
Daß der Abmarsch des Gros, 5'° nachm. beginnend, ohne Störung 
vom Gegner vor sich ging, war selbstverständlich. Es traten aber Ver- 
zögerungen ein, weil das Res.I.R. 103, dem Rufe der Ostgruppe der 
32. Jnf.Div. folgend (vergl. Seite 18V), mit der II./Ref.Felda. 23 nach 
Montspreux rückte, ohne aber vom Gegner etwas zu bemerken, und 
weil dann das Res.I.R. 102 (ohne l.) noch über Haussimont aus- 
holen mußte, um hie vor dem Sturme am 8. September abgelegten 
Tornister wieder aufzunehmen. So kam es, daß das Res.I.R. 103 die 
Nacht bei Sommesous verbrachte und Res.I.R. 102 (ohne I.) nach einer 
dreistündigen nächtlichen Rast in Batry das Marschziel Cheniers erst 
gegen 7« vorm. (10. September) erreichte. Die beiden Regimenter der 
45. Res.Jnf.Brig. — Gren.Ref.R. 100 (ohne 2. und II.) und Res.I.R. 101 
(ohne I.) — waren mit dem ^ II./Res.Fußa. 3 bereits früher dort ein- 
getroffen. Die am ersten in Marsch gesetzte 4./Pi. 12 hatte die Rück- 
wärtsbewegung in einem Zuge bis Thibie durchgeführt, während das
	        
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