Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

170 
Der Rückzug der 2. Armee. 
dicht besetzt mit Verwundeten, ja sogar auf den Geschützrohren saßen 
diese, gestützt von den nebenhergehenden Kanonieren. 
Das Menschenmögliche wurde geleistet, um die verwundeten Käme- 
raden nicht im Stich zu lassen. Und doch: Wie vielen konnte nicht 
geholfen werden, wie mancher mußte elend zugrunde gehen! 
Daß die 13. Jnf.Div. so gut wie gar kein? Einbuße ihrer Gefechts- 
kraft während der ganzen Marne-Schlacht erlitten hatte und daß das 
X. Ref.K. am späten Nachmittag des 9. September in derselben Stärke 
seiner Infanterie den Kampf hätte fortsetzen können, in der es ihn be- 
gönnen hatte, ist bereits erwähnt worden. 
Die 14. Jnf.Div. hatte am 8. September erhebliche Opfer bringen 
müssen, aber doch nur an einem Tage gekämpft. Den gewaltigen Marsch- 
leiftungen bis zu ihrem Eintreffen vor Joches stand gegenüber, daß 
ihre Truppen ausgiebige Ruhe in der Nacht vom 8./9. September 
gefunden hatten, und daß der Vormittag des 9. nur stellenweise und 
für kurze Stunden Artilleriefeuer gebracht hatte, in dem nur geringe 
Verluste eingetreten waren. Die Gefechtsstärken der Infanterie waren 
daher verhältnismäßig hoch (vergl. Anlage 1). 
Dagegen betrug der Gesamtverlust der Infanterie des X. A.K. 
fast 24 %,der des Gardekorps sogar über 31% der Gefechtsstärken vom 
3. September. Im Durchschnitt hatten die Jnfanterie-Regimenter des 
X. A.K. noch einen Mannschaftsbestand von 1220, die der Garde einen 
solchen von 1487 Köpfen. Auch die Beanspruchung der Körper- und 
Nervenkräfte war unstreitig bei diesen beiden Korps weitaus am höch¬ 
sten, hatten doch die Regimenter 77, 79, 164, 2. und 4. G., Elisabeth 
und Augusta an allen vier Tagen, alle übrigen Garde-Regimenter an 
drei, die des X. A.K. mindestens an zwei Tagen schwerste Angriffs 
durchführen müssen und sonst in einem Artilleriefeuer gestanden, das 
an Dauer und Wucht alles bisher Erlebte weit übertraf. Die Nächte 
waren meist mit anstrengenden Märschen oder harter Schanzarbeit 
ausgefüllt, die Verpflegung durchaus unzureichend gewesen. Es kann 
also nicht bezweifelt werden, daß die Leistungsfähigkeit beider Korps 
stark herabgemindert war. 
Für die Frage aber, ob diesen Truppen mit Aussicht auf Erfolg 
die Fortsetzung des Angriffs zugemutet werden konnte, sind zwei 
Punkte von entscheidender Bedeutung: War am 9. September bereits 
ein Erlahmen der Angriffskraft, des Willens zum Siege auf deutscher 
Seite zu spüren? Und zum anderen: Zeigte sich beim Gegner ein 
Erstarken nach Zahl oder innerem Halt? Mondement, Mt. Aoüt, F° de
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.