Volltext: Der Ausgang der Schlacht [25/III. Teil 2. Abschnitt] (Band 25 2. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

Die 19. Res.Div. löst sich unbemerkt vom Gegner aus der Pt. Morin-Stellung. 11 
mündliche Weisungen an die Brigaden ergehen, 4» vorm. wurden sie in 
einem schriftlichen Divisionsbefehl zusammengefaßt. 
Bis zum Abmarsch der Truppen blieb es auf der ganzen Front des 
Korps ruhig. Höchst ungemütlich waren aber der heftige Regen und — 
bei der 19. Res.Div. — das Ausbleiben der Verpflegung. Diese sollte 
erst bei und östlich Vauchamps ausgegeben werden. Indessen wurde die 
Stimmung der Truppe hierdurch viel weniger ungünstig beeinflußt, als 
durch den Befehl zum erneuten Rückmarsch. 
Im Dunkel der Nacht und bei der Ermüdung von Offizier und 
Mann blieb es nicht aus, daß dieser Befehl nur langsam durchdrang. 
Trotzdem waren bei der 19. Res.Div. 1"° vorm. alle Truppen im Ab- 
marsch, ohne daß der Gegner das geringste gemerkt hätte. 
Lt. Haarde, Adj. I./Res. 92, hatte sich bereits in Vauchamps 
von der Anwesenheit aller Teile seines Bataillons überzeugt; er be- 
richtet: 
„Der Gegner drängte so wenig nach, daß ich unbehelligt nochmals zum 
Schloß Beaumont zurückreiten konnte, um der Sicherheit halber nachzusehen, 
daß nichts vergessen war. Dabei fand ich zum Glück die Pferde des Brig.Stabes 
samt der Stabswache, die friedlich schlief, und konnte beide mitnehmen. Vom 
Feinde war nichts zu spüren. Nur auf dem anderen Ufer des Petit Worin zogen 
französische Kolonnen; man hörte deutlich in der Stille der Nacht das Lärmen 
und Schreien der Fahrer/' 
Sehr viel leiser ging es auf der Straße Montmirail—Vauchamps 
zu, obgleich auf ihr reger Verkehr herrschte. 
Von 4»—530 vorm. haben wir hinter Vauchamps auf einem Stoppelfelds 
geruht, Brot, Speck, Essen und Kaffee empfangen. Ja, sogar Feldpost war da, 
endlich die ersehnten Nachrichten aus der Heimati Damit verging die Zeit, aber 
auch ein großer Teil der Abspannung." (Ussz. d. R. Heilbronn, 3.Mef.92.) 
Während die Truppe in der Gegend von Vauchamps ruhte und 
verpflegt wurde, erkundeten die Stäbe die neue Stellung, und von 
530 vorm. ab rückten die Bataillone und Batterien in diese ein. 
Die K./Ref.Felda. 19 war von der Division abgekommen (vergl. 
2. Teil, Seite 116) und in den Abschnitt der rechts benachbarten 13. Jnf.° 
Div. geraten. Dort wurde sie der I./Felda. 58 angegliedert und auf dem 
rechten Flügel eingesetzt. 
„War die Stimmung schon während des Marsches recht niedergeschlagen 
wegen des erneuten Zurückgehens, so steigerte sich der Mißmut angesichts des 
neu auszuhebenden Grabens. Bei meinen Gruppenführern und Mannschaften 
fand ich allgemein die Ansicht, daß alles Buddeln und Graben doch ,für die Katz' 
sei. Sie sahen es für eine Kraft- und Zeitverschwendung an, da der Graben nach 
den Erfahrungen der letzten Tage doch wieder kampslos aufgegeben werden
	        
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