Volltext: Die Kämpfe des Gardekorps und des rechten Flügels der 3. Armee vom 5. bis 8. September [24/III. Teil 1. Abschnitt] (Band 24 1. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

Atitacke der S./Hus. 18. 
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Als der heiße Sonntag zur Neige ging, herrschte nirgends auf der 
Front der 32. Jnf.Div. zwischen den Höhen 165 und 168 Befriedigung 
über das, was in den drei Kampfstunden erreicht worden war. Nachdem die 
Infanterie wirklich alles an Körper-, Lungen- und Willenskraft hergegeben 
hatte, was möglich war, um das Schlachtfeld rechtzeitig zu erreichen und die 
Garde nicht im Stich zu lassen, war das Ziel, der Somme-Abschnitt, nicht 
gewonnen worden. Zum erstenmal im Kriege war es nicht recht vorwärts 
gegangen und — was bedenklicher stimmte — zum erstenmal hatte die 
eigene Artillerie trotz besten Willens und opferwilliger Hingabe gegen die 
feindliche nicht aufkommen und deren Wirkung nicht merkbar eindämmen 
können. 
Daß der Angriff am nächsten Tage weitergehen würde, daran zweifelte 
niemand, wenn der abendliche Divisionsbefehl auch nur „Halten und Ein- 
graben in der gewonnenen Stellung" anordnete. Das Eingraben wäre für 
alle Fälle bitter nötig gewesen, schon mit Rücksicht auf die feindliche Ar- 
tilleriewirkung. Aber es wurde nicht viel daraus, einmal weil man damit 
rechnete, am nächsten Morgen schon bald sehr viel weiter feindwärts zu 
stehen, vor allem aber weil die Kräfte fehlten. 
„Am Abend wurden in vorderster Linie „Schützengräben" ausgehoben, was 
man damals so nannte." (Lt. Fischer, Adj. 1./102.) 
„Nur zu bald bedauerten wir, daß wir unsere Schützenlöcher wicht sorg- 
faltiger gemacht hatten. Der Mangel an Schanzgerät machte sich zum ersten 
Male sehr unangenehm bemerkbar. Gar mancher, der bei den Gewaltmärschen 
in siedender Sonne seinen kleinen Spaten als unnützen Ballast empfunden hatte, 
lernte jetzt seinen großen Wert kennen." (Lt. v. H e y n i g, S./177.) 
„Die Kompagnien hatten sich nicht eingegraben, da der Waldboden steinhart 
war und das Bataillon immer wieder angreisen wollte." (Hptm. Weis, Chef 
2./103.) 
Man war eben überall hundemüde, ausgehungert und von Durst ge- 
quält. Die Natur forderte ihr Recht, auch bei den Führern aller Grade. 
Leider unterblieb unter diesen Verhältnissen eine straffe Neuordnung der 
Brigade- und Regimentsverbände der Infanterie. Im rechten Brigade- 
Abschnitt (63.) blieben Regts.Stab, III. und M.G.K./178 (Gruppe Reyher), 
während andererseits I./103 auf dem äußersten linken Flügel der 64. Brig. 
belassen wurde. Das III./178 behielt feine Stellung vor und in Normoe, 
was das Ausbleiben der Feldküchen im Gefolge hatte. Die bei ihm einge- 
fetzte M.G.K, dagegen zog sich an die große Straße (bei Höhe 167) heran, 
wo die Gefechtsbagage rechtzeitig eintraf. Aus der Front der um Höhe 165 
liegenden fünf Bataillone wurde das HI./1V3 mit der M.G.K, herausge- 
zogen und — anscheinend als Reserve der 63. Jnf.Brig. — hinter dem
	        
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