Volltext: Die Kämpfe des Gardekorps und des rechten Flügels der 3. Armee vom 5. bis 8. September [24/III. Teil 1. Abschnitt] (Band 24 1. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

Der Angriff auf Lenharröe kommt im Art.Feuer nicht vorwärts. 69 
pagnien in vorderster Linie eingesetzt.*) Quer über den Weg und weiter 
nach Osten hin zogen sich — wenige hundert Meter diesseits des im Grund 
verborgenen Dorfes Lenharröe — Gräben, aus denen der Gegner lebhaft 
feuerte. Diese zu überrennen wäre wohl nicht schwer gewesen, aber das 
feindliche Artilleriefeuer verbot jede weitere Vorwärtsbewegung. Daran 
konnte auch der spätere Einsatz des inzwischen auf die 64. Jnf.Brig aufge- 
fchloffenen und von ihr dem Inf.Regt. 177 unterstellten I./103 nichts 
ändern. Dieses Bataillon sollte mit dem III./177 in Richtung auf Kirche 
Lenharree vorgehen. Aber abgesehen davon, daß das I./103 erst kurz vor 
der Dämmerung den Waldrand erreichte, waren hier die Angrisfsbedin- 
gungen noch schwieriger als auf der übrigen Divifions-Front, weil die 
französische Artillerie nicht nur frontal, sondern auch flankierend von Süden 
her die Schützen eindeckte und keine einzige deutsche Batterie hinter diesem 
Abschnitt das feindliche Feuer ablenkte, geschweige denn eindämmte. So 
kamen das I./178 und das II./177 nur wenig über die vordersten Wald- 
stücke hinaus, während sich III./177 mit M.G.K, und I./103 mit dem Be¬ 
sitz der Waldränder begnügen mußten. I./177 (ohne 2.) behielt sich der 
Regimentskommandeur zu seiner Verfügung in der Nähe von Punkt 138 
(im Walde), denn die linke Flanke der Division war völlig offen. 
Dort hatte allerdings das Hufaren-Regt. 18 zu sichern und aufzuklären. 
Gegen 6° nachm. scholl lebhafter Gefechtslärm — auch Artilleriefeuer — 
von der Gegend Vaffimont herüber, aber Meldungen kamen nicht zur 
64. Brig. bzw. zum Inf.Regt. 177. Die Husaren waren von Villeseneux 
aus durch das Waldgelände vorgeritten und nördlich Vaffimont auf eine 
feindliche Jnfanteriebefetzung gestoßen. Karabinerschützen der 4. und 2. 
Eskadron nahmen den Feuerkampf auf, um den Gegner zurückzuwerfen 
und dann den eigentlichen Auftrag ausführen zu können, d. h. Einblick in die 
Verhältnisse südlich der Somme zwischen Lenharrse und Vassimont zu ge- 
Winnen. Da der Gegner vor der 4. und 2. Schwadron aber nicht wich, ent- 
schloß sich der Regimentskommandeur, Oberstlt. Platzmann, die 
5. Eskadron zur Attacke gegen den linken Flügel der feindlichen Schützen 
anzusetzen. 
Der Führer des 3. Zuges dieser Schwadron, Offz.Stellv. F u ch s, be- 
richtet: 
„Zum Aufmarsch hatten wir noch etwas Deckung durch eine kleine Anhöhe. 
Mit dem Rittmeister an der Spitze fegte die Schwadron todesmutig wie ein 
Sturmwind mit gefällter Lanze dem Feinde entgegen. Aber kaum hatten wir die 
*) Die 5./177 bestand nach ihren schweren Verlusten am 1. September nur 
noch aus einem Zuge, welcher der 7. Komp. angegliedert wurde.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.