Volltext: Die Kämpfe des Gardekorps und des rechten Flügels der 3. Armee vom 5. bis 8. September [24/III. Teil 1. Abschnitt] (Band 24 1. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

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Eingreifen der 32. Inf.Div. am 6. September. 
dieses nicht ausgeschaltet wurde, war keine Änderung der Lage zu erwar- 
ten, zumal weiter links von den Truppen der 64. Jnf.Brig. nichts zu 
spüren war. 
Immer wieder wurde der Ruf nach der eigenen Artillerie in den 
Schützenlinien dieser Mittelgruppe laut. Sie wollten von dem niederträch- 
tigen Schrapnell- und Granathagel befreit sein. Dankbar begrüßten es 
daher die Schützen dicht westlich Höhe 165, als gegen 645 abds. wenigstens 
zwei Geschütze der 6./Felda. 28 unmittelbar hinter ihnen erschienen. Sie 
standen unter Befehl des Fähnrichs K l i p p g e n, der nur den Auftrag 
erhalten hatte, so schnell als möglich der Schützenlinie vorn Unterstützung 
zu bringen. Während er selbst auf die Höhe 165 vorritt, wurde der Zug 
im Grunde nördlich davon angehalten. 
„Plötzlich befand ich mich in der vordersten Lim« unserer Infanterie," 
berichtet Fähnr. Klippgen, „die in den vorderen Waldrändern der rechts und 
links befindlichen Kiefernwaldstücke lag. Bis dahin hatten wir recht heftiges 
Jnfanteriefeuer erhalten, wodurch ein Geschützführer und ein Kanonier ver- 
wundet wurden. Nachdem die Geschütze und Munitionswagen mit Hilfe der 
Infanterie den Hang herauf und in Stellung gebracht worden waren, eröffneten 
wir das Feuer mit direktem Schuß auf ein etwa 800 m vor uns liegendes 
niedriges Kiefernwäldchen, aus dem die Infanterie und wir sehr heftig von 
Maschinengewehren beschossen wurden. Erfolg: Das M.G.Feuer hörte sehr bald 
auf. Kurz darauf aber bekamen wir von etwa zwei bis drei Batterien aus den 
Wäldern südlich Normse heftiges Feuer, in dem wir einige Verwundete, aber 
keinen Materialschaden hatten." 
Der Zug hielt sich hervorragend in dem heftigen Geschoßhagel, aber die 
feindliche Artilleriewirkung konnte er naturgemäß nicht eindämmen. Im 
Gegenteil, er hatte auch auf diese Stelle starkes Feuer der französischen 
Batterien herausgelockt, in dem die eigens Infanterie erst recht nicht weiter 
vorkommen konnte. 
Die links Gruppe der 64. Jnf.Brig. (I./178 und Jnf.Regt. 177) hatte 
fehr lange Zeit zum Durchschreiten des Waldgeländes gebraucht. 
„Der Weg führte über einen tief eingeschnittenen Waldbach. Es war eine 
schwierige Geschichte, Pferde und Leute herüberzubringen. Als dann Major 
Martini (I.) und Hptm. Hamann (1./178) zur Orientierung an den vor- 
deren Waldrand herankamen, pfiffen schon die Granaten heran, vor und hinter 
uns einschlagend. Wieder mußten wir die Erfahrung machen, daß die Franzosen 
ausgezeichnete Artilleriebeobachtung hatten und — in Erwartung des Gegners — 
schon aus bestimmte Linien eingeschossen waren." (Tagebuch des Lts. d. R. 
Hohlfeld, 3./178.) 
Das I./178 wurde sofort rechts des auf das Nordende von Lenharrse 
führenden Weges zum Angriff angesetzt, links davon arbeitete sich wenig 
später das IL/177 bis etwa auf gleiche Höhe vor. Beide hatten je drei Kom¬
	        
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