Volltext: Die Kämpfe des Gardekorps und des rechten Flügels der 3. Armee vom 5. bis 8. September [24/III. Teil 1. Abschnitt] (Band 24 1. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

Außerordentliche Marschanstrengungen. 
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was der Tag noch bringen mochte. Der Feind mußte sich also gestellt, seinen 
Rückmarsch angehalten haben. Erinnerungen an St. Privat wurden wach, 
den Ruhmestag der Garde und der Sachsen am 18. August 187V. 
Der Divisionskommandeur, Genlt. Edler v. derPlanitz, war sofort 
zur Unterstützung des Gardekorps entschlossen und setzte 11° vorm. die vor- 
dere (64.) Jnf.Brig. mit Felda.Regt. 28 über Germinon auf Clamanges, die 
63. mit Felda.Regt. 64 (ohne 1. Battr.*) auf Trecon an, die beiden letzten 
Bataillone der Marschkolonne (I. und II./103) sollten zunächst als Divisions- 
reserve in Velye stehen bleiben. Die Gliederung in Vorhut und Gros hörte 
damit auf, aus letzterem trabte die II./Felda. 28 vor, um den Anschluß an 
ihre I. Abt. (bisher in der Vorhut) zu gewinnen. Bald aber ging beim 
Divisionsstab eine Meldung des Husaren-Regts. 18 ein, daß das Dorf 
Elamanges vom 2. Garde-Ulanen-Regt. (2. Garde-Inf.Div.) kampflos be- 
fetzt worden fei. Daraufhin befahl Genlt, v. der Planitz 12° nachm., daß die 
64. Jnf.Brig. mit Felda.Regt. 28 die 2. Garde-Inf.Div. gestaffelt und ent- 
faltet begleiten, die 63. Jnf.Brig. mit Felda.Regt. 64 in Marschkolonne 
über Germinon zunächst bis Soudron weitermarschieren sollte. Die bisherige 
Divisionsreserve (I. und IL/103) hatte zu folgen. 
Alle Führer drängten zur Eile, um rechtzeitig in den Kampf der 
Garde eingreifen zu können, von dort dröhnte ein immer gewaltiger an- 
schwellender Kampflärm herüber. Wer je am eigenen Leibe verspürt hat. 
wie Körper- und Lungenkräfte unverhältnismäßig stark angegriffen werden, 
sobald die Marschgeschwindigkeit auch nur um ein Geringes das gewöhn- 
liche Maß überschreitet, wie sich der Druck des schweren Gepäcks der Fuß- 
truppen doppelt und dreifach steigert, Hitze und Schweiß die Kleidung am 
Körper kleben lassen, das Atmen zur Qual machen, der wird die Wahrheit 
der Berichte nicht anzweifeln, die von starken Marsch-Ausfällen auf der 
Strecke von Velye ab sprechen: 
„Der am 6. September erforderliche Gewalt- und Eilmarsch stellte an 
Führung und Truppe die größten Anforderungen. Hinzu kamen die vielen durch 
Durchfall hervorgerufenen Marfchabgänge. (Bericht Hptm. Haenf«l, Chef 
der M.G.K./102.) 
„Trotz des vorangegangenen Rasttages liegt das halbe Bataillon im 
Straßengraben." (Tagebuch Fähnrich Grufchwitz, 2./102.) 
„Wir rafften unsere Kräfte zusammen, um ins Gefecht zu kommen. Da 
konnte man wenigstens mal liegen und braucht« nicht ewig zu marschieren. Der 
Einj.Uffz. Weife, 11./178, wurde etwa 3 km zurückgeschickt, um die im 
Straßengraben liegenden Schlappen nachzuführen. Zwischen 7° und 8° abds. 
brachte er etwa 150 Mann an." (Bericht Lt. d. R, Harz, 10./178.) 
*) Die 1 ./Felda. 64 war der Abtlg, Arnim zugeteilt (vvrgl. S. 6.).
	        
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