Volltext: Die Kämpfe des Gardekorps und des rechten Flügels der 3. Armee vom 5. bis 8. September [24/III. Teil 1. Abschnitt] (Band 24 1. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

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Der Angriff des Gardekorps am 6. September. 
westlich Normse besetzt hatte; auch aus den Waldstücken nördlich der 
Straße nach Före-Ehampenoise war Jnfanteriefeuer gekommen. Das Wald- 
gelände dahinter schien gespickt mit zahlreichen Batterien. Da die vor- 
derste Linie der 32. Inf.Div. über die Höhe 165 und die Waldränder nörd- 
lieh Lenharree nicht nennenswert hinausgekommen und von einem An- 
schluß an den linken Flügel des Alexander-Regts. keine Rede war, konnten 
die im Westteil von Normse gesammelten Teile des II. und ^./Elisabeth 
während der Nacht dort nicht bleiben. Unter Zurllcklassung von Patrouillen 
an den jenseitigen Dorfrändern und einer starken Feldwache auf der großen 
Straße südwestlich der Somme-Brücke gingen daher beide Bataillone auf 
den Höhenrand — etwa 1000 bis 1200 m nordöstlich des Ortes — zurück, 
um sich beiderseits der Straße einzugraben. Das I. Batl., das die eingesetzten 
Teile der 2. und 3. Komp. wieder heranzog, hatte weiterhin als Regts. 
Reserve in den Waldstücken bei Höhe 154 zu verbleiben, die M.G.K., 
bisher Brigade-Reserve, biwakierte in Clamanges.*) 
Die Vermutung der Truppe, daß auch dieser Sonntag Kampf brin- 
gen würde, hatte sich in ungeahntem Umfang bewahrheitet. Mit der Ver- 
folgung des Gegners war es endgültig vorbei. Der 1. Garde-Jnf.Div. war 
ein verhältnismäßig leichter Erfolg beschieden gewesen, unbefriedigend blieb 
aber, daß man nur Vortruppen zu fassen bekommen und daß die Ungunst 
des Geländes den Angriff gegen die französischen Hauptkräfte hinter den 
Sümpfen von Saint Gond verboten hatte. Ernst war die Stimmung der 
Regimenter der 2. Garde-Jnf.Div., von einem vollen Siege konnte nach 
Abschluß der Kämpfe nicht gesprochen werden. Wenn auch die feindliche 
Stellung bei Morains-le Petit im Sturm genommen, das Dorf selbst ebenso 
wie Ecury und Normse dem Franzosen entrissen waren und seine Jnfan- 
terie, teilweise unter erheblichen Verlusten und Einbuße an Gefangenen, 
hatte zurückweichen müssen, so stand doch — davon war jeder einzelne 
überzeugt — die schwerere Aufgabe noch bevor. Ein denkbar ungünstiges 
Angriffsgelände lag vor der Front, in dem die feindliche Infanterie zahl- 
reiche hintereinanderliegende Verteidigungslinien ausnutzen konnte. Vor 
allem aber bot es der Artillerie des Gegners derartig versteckte Stellungen, 
*) Anscheinend hat das ? ./Elisabeth Rormve nicht aufgeben wollen und ist 
erst um Mitternacht zurückgegangen. Wo es sich dann eingegraben hat, konnte 
nicht genau festgestellt werden: wahrscheinlich ist es mit den Hauptteilen südlich 
der Straße Mlleseneux—Normee geblieben und hat sich dort, in zwei Treffen 
gegliedert, ohne unmittelbare Fühlung mit dem II. Batl. (Pirtfs) eingegraben.
	        
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