Volltext: Die Kämpfe des Gardekorps und des rechten Flügels der 3. Armee vom 5. bis 8. September [24/III. Teil 1. Abschnitt] (Band 24 1. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

Linksschiebung beider Divisionen des Gardekorps. 
37 
R e i g e r s (9. Komp.), Hptm. v. Schroetter. Lt. d. R. Braun 
(10. Komp.), Oblt. d. R. H a e n i f ch, Lt. Frhr. v. Houwald (11. Komp.), 
sämtlich verwundet. Außer dem zuerst gefallenen Lt. d. R. Per! 
(12. Komp.) war auch Fähnrich v. Kügelgen (11. Komp.) geblieben. 
Die M.G.K. hatte ihren Chef, Hptm. v. Vahlkampf, verloren, der 
zweimal verwundet worden war. Beim I. und II. Batl. beschränkte sich der 
Offiziersverlust auf je einen Verwundeten, Lt. v. Siemens und Oblt. 
d. R. Rummel, während der Ausfall an Unteroffizieren und Mann- 
schaften bei diesen beiden Bataillonen zusammen die Zahl 60 nicht überstieg. 
9., 10. und 11. Komp. dagegen hatten etwa V? ihrer Gefechtsstärke ein¬ 
gebüßt. 
Nun stand dem Regiment der weiteste Weg innerhalb der Division be- 
vor. Nachdem die 11. Komp. ihre Stellung am Bahndamm südwestlich 
Morains-le Petit verlassen und das Dorf, ohne auf Feind zu stoßen, nord- 
wärts durchschritten hatte, wollte sich auch die 4.Komp. zum Regiment 
heranziehen. Da hörte sie das unerklärliche, lebhafte Gewehrfeuer im Nord- 
teil, dem General v. Schach zum Opfer fallen sollte, bog westlich um den 
Ort aus, und gewann so, ohne auf das II./2. G. zu stoßen, den Anschluß an 
ihr Regiment. Der Pionier-Zug Franke dagegen stieß zum Augusta-Regt. 
und unterstellte sich dessen 5. Komp. 
Die feindliche Infanterie war vor der ganzen bisherigen Front der 
4. Garde-Jnf.Brig. verschwunden, so daß auch das Abrücken des Augusta- 
Regts. nicht belästigt wurde. 
Beim Alexander-Regt. dagegen lebte in der 10. Abendstunde der Kampf 
nochmals auf. Hptm. Gr. v. Sponeck, Chef der 11. Komp., berichtet: 
„Es mag gegen Iii" abds. gewesen sein, als unsere Patrouillen meldeten, 
daß etwa 1 %kni vor uns französische Infanterie sich zum Aufbruch fertig 
machte: ob zum Abmarsch oder Vorgehen gegen uns, würde noch festgestellt. 
Bald hörte man einzelne unverständliche Kommandos, aber sie kamen näher. 
Erwartungsvoll lagen wir zum Schuß bereit und hatten nur den einen Wunsch, 
daß der Franzose kommen möchte. Da — „llrräh—ürräh—ürrähl" Hornsignal! 
„en avant!" So kam es näher. Ich ermahnte meine Leute nochmals, ja recht 
kurz zu halten und den Gegner nahe herankommen zu lassen. Jetzt hörte man 
Tritte, zu sehen war noch nichts, kein Schuß fiel. Da aber — wie aus dem Nebel 
auftauchende Silhouetten und — Krach! Die erste Salve, dann lebhaftes Feuer. 
Ein Gerenne und Geschrei« und zerstoben warm die beiden gegen uns an- 
rennenden Kompagnien. Am Boden lagen etwa 23 Tote und Verwundete. Es 
war rührend, wie sich unsere Leute der Verwundeten annahmen, ihnen aus der 
Feldflasche Kaffee reichten und sie hinter unserer Front betteten." 
Beim Regiment Elisabeth war man am Abend des 6. September nicht 
im Zweifel darüber, daß der Gegner mit starken Kräften die Bahnlinie füd-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.