Volltext: Die Kämpfe des Gardekorps und des rechten Flügels der 3. Armee vom 5. bis 8. September [24/III. Teil 1. Abschnitt] (Band 24 1. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

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Der Übwrfwll bei (£f>au de la Gravelle. 
welle, Front nach Süden, in Feuerstellung, Protzen und Staffel schlugen 
aus einer etwas rückwärts im Grunde gelegenen Wiese zwischen Schloß und 
Vatteriestellung Biwak auf. Oblt. d. R. Grouven begab sich zum Führer der 
Abteilung ins Schloß und erbat sich eine Bedeckung von 20 Karabiner- 
schützen. 
Inzwischen hatte die Nahaufklärung die Gewißheit gebracht, daß Bert- 
la Eravelle vom Feind besetzt war. Die Batterie erhielt Befehl, das 
nahe Dorf unter Feuer zu nehmen, bald nach 8" abds. fielen die ersten 
Schüsse nach Vert-la Gravelle. Inzwischen waren die Fahrer um ihre Pferde 
bemüht, ein Teil hing ihnen die Freßbeutel um, einige waren unterwegs, um 
Heu aus dem Schloß herbeizuschaffen, andere holten Wasser aus dem nahen 
Weiher des Schloßgartens: auch die Verpflegung der Kanoniere, die wie- 
der einmal auf die weit hinten in Sicherheit befindliche Bagage verzichten 
mußten, verlangte Suchen nach Eß- und Trinkbarem. Im Schloßhof 
wurden die Wachen und Posten der Husaren zusammengestellt, die nachts 
die Sicherung übernehmen sollten. Lt. d. R. v. S t u t t e r h e i m, der eine 
Battr.Osfizier, war unterwegs, um noch schnell, bevor es ganz dunkel 
wurde, eine seitwärts vorgeschobene Beobachtungsstelle auszusuchen. Kurz: 
ein geschäftiges Hin und Her zwischen Batteriestellung, Biwaksplatz und 
Schloß, über das sich allmählich völlige Finsternis breitete. Noch war der 
Mond nicht aufgegangen, friedlich schlief die Natur. Da: verworrener 
Lärm bei den Protzen, Schreien dort, wo die Pappelreihe den Bachlauf 
bezeichnet, dunkle Menschenmassen stürzen sich aus dem Grund von Bert- 
la Gravelle her auf den Lagerplatz dicht beim Schloß. Im Nu ist's klar: 
der Franzose hat die Protzen überfallen I Wie aus dem Boden gewachsen 
taucht er zwischen 915 und 930 abds. zwischen den gierig fressenden Pferden 
und den Fahrzeugen auf. Trotz der Dunkelheit sind die leuchtend roten 
Käppis und Hofen zu erkennen, hell blitzen die Bajonette, mit lautem 
„ürrüh" stürzen die Franzmänner über den Lagerplatz. Bon den Fah- 
rern sind nur wenige da: wer das Koppel noch um hat, reißt die Pistole 
heraus und feuert in den dicken Menschenknäuel, andere sind wie die 
Schatten im nahen Schilf verschwunden. Batterie und Husaren sind schon 
benachrichtigt. Der Wachtmeisterdiensttuer, Unteroffizier R o e f k y, der alte 
Afrikaner, hat blitzschnell die Lage erfaßt, er reißt das rechte Geschütz 
herum und läßt das Feuer eröffnen, wenn's auch den Kameraden beim 
Schloß gefährlich sein kann. Sofort ist auch Oblt. d. R. Grouven in der 
Batterie: er läßt den ganzen rechten Zug gegen den Biwaksplatz ein- 
schwenken und feuern, der mittlere behält die Front nach Süden, der linke 
muß fast kehrtmachen, um den Rücken der Batterie mit seinem Feuer
	        
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