Volltext: Die Kämpfe des Gardekorps und des rechten Flügels der 3. Armee vom 5. bis 8. September [24/III. Teil 1. Abschnitt] (Band 24 1. Abschnitt des 3. Teiles / 1928)

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Der Angriff des Gardekorps am 7. September wird angehalten. 
ftärkung doch freudigst begrüßt. Beide Teile gruben sich nun auf der Höhe 
westlich des Dorfes und rittlings der Straße nach Bannes ein. Die Nacht 
brachte keine weitere Störung. Allmählich erst konnten die Verluste festge- 
stellt werden, sie waren mit 3 Gefallenen und 16 Verwundeten auffallend 
gering. Anscheinend hatten zwei Bataillone des französischen Inf.Regts. 90 
(17. Jnf.Div.) den Angriff durchgeführt; die ruhige, energische Führung des 
Majors Frhr. v. Rotenhan hatte ihn zum Scheitern gebracht trotz der an- 
fänglich recht ungünstigen Lage seines Bataillons. Den beiden Geschützen 
des Lts. d. R. Parrisius und der Komp. Ehappuis war die erste Er- 
schütterung des Gegners zu verdanken, der durch ihr Feuer bedingte 
Aufenthalt des Feindes ließ den Rückenstoß der Gruppe Rotenhan nicht zu 
spät kommen. Bei dieser trat dann die Überlegenheit des deutschen Jnfan- 
teriften sofort in die Erscheinung, seinem Schneid und besinnungslosen 
Draufgehen im nächtlichen Häuserkampf waren die Franzosen nicht ge- 
wachsen. Ihre Verluste müssen erheblich gewesen sein, die Angaben über 
die Zahl der Toten schwanken zwischen 50 und 60, dazu kamen noch mehrere 
Schweroerwundete. Am anderen Morgen wurde unter den Gefallenen ein 
französischer Artillerieoffizier (anscheinend Stabsoffizier) gefunden, der eine 
noch an den Telefondraht angeschlossene Fernsprech-Ausrüstung bei sich trug. 
Nach französischen Quellen war der Vorstoß zur Entlastung der weiter 
östlich kämpfenden Truppen sowohl gegen Aulnizeux wie gegen Aulnay 
angesetzt worden. F./3. G. unter Hptm. Frhr. v. Wangenheim in Aul- 
nay merkte aber nichts von einem Angriff, insbesondere blieb die 12. Komp. 
an der Brücke südöstlich Aulnay völlig ungestört. 
„Von dem Angriff auf Aulnizeux habe ich nichts bemerkt. Aulnay wurde 
nicht angegriffen." (Bericht Lt. d. R. Naumann, Führer 12./3. G.) 
Bei der Reserve des Füs.Batls. (9. Komp.) hatte ein Zufalltreffer Ver- 
lüfte verursacht, der Komp.Führer, Lt. d. R. Kersting, war tödlich ver- 
wundet worden, mit ihm mehrere seiner Füsiliere. Bei den übrigen Kom- 
pagnien war die Zahl der Verwundeten sehr niedrig, unter ihnen befand sich 
Offz.Stellv. Thürnagel, 12. Komp. Bei Dunkelwerden waren die 4. 
und 1./3. E.Felda, aus ihren Stellungen beim Dorfe zurückgenommen wor- 
den. Daß dies nicht unter dem Druck eines feindlichen Angriffs geschah, 
geht daraus hervor, daß die 4. Battr. 
„zunächst den Weg zum Gutshof machte, wo sich Mann und Roß an dem 
schönen Wasser eines kühlen Brunnens labten." (Vwm. Kretschmann, 
4. Battr.) 
Eine Entlastung hatte der feindliche Vorstoß für die übrigen Teile der 
französischen Front also nicht gebracht, dazu war er zu spät angesetzt
	        
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