Volltext: Das Marnedrama 1914 2. Teil [23/II. Teil] (Band 23 2. Teil / 1928)

34 
Der rechte Flügel der 2. Armee am 7. September. 
fohlene gemeinsame Aufgabe der 1. und 2. Armee: Schutz der rechten 
Heeresflanke, kaum eine andere Lösung geben könne, als daß die 
1. Armee ihre Ourcq-Front aufgab und sich, mit dem linken Flügel etwa 
auf CHKteau-Thierry, an die 2. Armee heranzog, um hier in einer neuen 
gemeinsamen Front die Offensive des Gegners zum Scheitern zu bringen. 
Der Armeebefehl von 12»° nachm. erreichte das Generalkommando des 
VII. A.K. gegen 3" nachm. in Montmirail; eine halbe Stunde später er- 
ging der entsprechende Korpsbefehl an die 13. Jnf.Div. mit dem Zusatz, 
daß das X. Res.K. seinen rechten Flügel bis hart östlich Montmirail 
heranfchieben werde. Die sechs Bataillone und zwei Pionier-Kom- 
pagnien der 13. Jnf.Div. sollten nun also den ganzen Abschnitt 
von Fontenelle bis Montmirail, d. h. über 10km Frontbreite, verteidigen. 
An Artillerie standen der Division nur die eigenen neun Kanonen- 
Batterien zur Verfügung, denn die schweren Feldhaubitz-Batterien des 
VII. A.K. waren mit der 14. Jnf.Div. Armeereserve. Die Stellung konnte 
also nur sehr schwach und lückenhaft besetzt werden. Generalleutnant 
v. dem Borne ordnete nach Geländeerkundung 515 nachm. die Be¬ 
setzung in sechs Bataillons-Gruppen an, deren jeder eins Batterie zu- 
gewiesen wurde. Eine Ausnahme bildete nur die Gruppe bei Höhe 205 
(westlich Montcoupot), die mit den drei Batterien der II./Felda. 22 be- 
dacht wurde. Die einzige Reserve, welche sich die Division nach ihrem 
Stabsquartier Bailly legen konnte, bestand in der 2./55*) und der 
2./Felda. 58. Außerdem blieben noch die drei Eskadrons des 1. Halb- 
Regts. Ul. 16 zur Verfügung, die aber naturgemäß durch Entsendung 
zahlreicher Patrouillen in Front und Flanke sowie zur Verbindung 
nach Osten stark geschwächt waren; das Halb-Regt. blieb nachts in 
Villemoyenne. Je ein Zug Pioniere der I.Komp, wurde dem rechten 
Flügelabschnitt, dem Abschnitt bei Marchais und dem bei Höhe 205 zugeteilt; 
I./13 erhielt die von der 14. Jnf.Div. an die 13. abgegebene 3./Pi. 7.Das 
I./13 konnte an Ort und Stelle in Montmirail bleiben, alle übrigen 
Bataillone mußten nach Westen und Norden verschoben werden. 
Bei der großen Ausdehnung der Stellung mußte der Brigade- 
kommandeur auf jede Reserve verzichten. Auch die Reserven der Regi- 
*) Die 2./55 war am 23. 8. während der Kämpfe bei Namur unter den 
Befehl der 25. Jns.Brig. getreten, in deren Verband sie die Marneschlacht mit- 
machte. (Die dem Bande 22 der Schriftfolge beigegebene Kriegsgliederung ist 
entsprechend zu berichtigen.)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.