Volltext: Das Marnedrama 1914 2. Teil [23/II. Teil] (Band 23 2. Teil / 1928)

Der Nachtangriff aus Mondement wird aufgegeben. 
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Südufer des Sumpfabschnitts hinübergezogen werden können, und damit 
würden für den Kampf am 9. September außerordentlich günstige Be- 
dingungen geschaffen worden sein, ein schneller Erfolg, vielleicht des ganzen 
X. A.K. und der 14.Jnf.Div., wäre erreichbar gewesen. Daß das tapfere 
Regiment 164 in der Nacht vom 8./9. September die Kräfte auch für diesen 
Angriff noch aufgebracht hätte, darf nach seinen Leistungen am folgenden 
Tage nicht bezweifelt werden. 
Wie dem auch sei, jedenfalls war der Angriff von der 39. Jnf.Brig. 
verschoben worden. In offenbarem Zusammenhang damit erließ 9» abds. 
auch das Generalkommando in Baye einen Befehl an die Divisionen, nach 
welchem sie die erreichten Stellungen — (wobei die Stellung für die 
2V. Jnf.Dw. mit „Linie Vois de Botrait—Höhe südlich Oyes" richtig an- 
gegeben war) — zu halten hatten. 
Bei der 19. Jnf.Div. hatte sich die Lage nicht mehr geändert, nur war 
dort gegen 7« abds. die II./Felda. 26 näher an die Straße le Thoult— 
Fromentiöres herangebracht, weil man hier noch immer mit feindlichen 
Angriffsabsichten rechnete, und die artilleristische Abwehrkrast dieses Flügels 
durch das Wegziehen der 4. und 6./Felda. 62 geschwächt war. In stark nach 
der Tiefe gestaffelter Stellung, in der die 6./26 vorn, die 4. in der Mitte 
und hinten am Wald von Fromentieres die 3. Battr. eingesetzt waren, 
kamen die beiden vorderen Batterien noch zu wirksamem Feuer gegen eine 
feindliche Artillerielinie, die bei beginnender Dämmerung am Mündungs- 
feuer in Gegend nordöstlich Charleville erkannt werden konnte. Es wurden 
deutlich 12 Geschütze beobachtet, die aber sehr bald durch die ausgezeichnet 
wirkenden l. F.H.Geschosse zum Schweigen gebracht wurden. 
Am späten Abend wurde die Divisionsreserve (Inf.Regt. 78) von 
Bannay aus nochmals in Bewegung gesetzt, III./78 erhielt Befehl, das 
Inf.Regt. 74 zu verstärken. Als das Bataillon dort ankam, erklärte Major 
R u p p r i ch t, daß er nur eine Kompagnie benötige. So blieb nur die 9./78 
dort; die beiden anderen Kompagnien rückten wieder zum Regiment 
zurück, um dann zum Füs.Regt. 73 geschickt zu werden, wo sie als will- 
kommene Verstärkung begrüßt und im Walde hinter den inneren Flügeln 
des II. und I. Batlns. als Reserve bereitgestellt wurden. Inf.Regt. 78 selbst 
(ohne III.) gelangte gegen Mitternacht wieder an die Stelle, an der es 
morgens gestanden hatte, bei Höhe 119, wo nunmehr die Schanzarbeiten 
fortgesetzt werden sollten. 
Der dritte heiße Kampftag des X. A.K. ging zu Ende. Erlöst stiegen bei 
den Regimentern 73 und 74 sofort nach Aufhören des Artilleriefeuers die 
Schützen aus den engen, winzigen Deckungen und brachten die lahmen, 
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