Volltext: Das Marnedrama 1914 1. Teil [22/I. Teil] (Band 22 1. Teil / 1928)

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Schweres Ringen der 17. Jns.Div. bei Esternay. 
abgegebene I./Felda. 9 in Stellung gebracht worden. Schon beim Einfahren 
in die hart westlich der Südspitze des Forßt du Gault erkundeten Stellungen 
wurden die 3. Battr., dann auch die etwas später eintreffende 2., so heftig 
Geschossen, daß nur die 1. Battr. zur Feuereröffnung auf die französische 
Artillerie bei la Noue kam. Die 2./9 verlor hier neben einem toten und 
sechs verwundeten Kanonieren zwei Offiziere, die Lts. d. R. M a u n - 
Hardt (gef.) und Gerling (verw.). 
Die Absicht des Füs.Regts. 90, vom linken Flügel aus auf la Noue vor- 
zugehen, kam nicht zur Durchführung, da unerwarteterweise bald nach Ein- 
treffen des Regiments das I./J.R. 84 von der 18.Jnf.Div. erschien und sich 
zum umfassenden Vorgehen über l'Ermite entschloß. Dieses Bataillon hatte 
den Auftrag, die Artillerie der 18. Jnf.Div. in ihrer linken Flanke zu 
sichern. OhneKarte, ohne genaue Angabe, wo der linke Flügel dieferArtille- 
rie stand, war es unbewußt hinter die Artillerielinie der 17. Jnf.Div. ge- 
raten und hinter dieser entlang in den Abschnitt des Füs.Regts. 90 gelangt. 
Der Batls.Kommandeur, Major Backe, erfuhr erst vom Kommandeur 
des Regiments 90 die Lage; außerdem hörte er, daß feindliche Artillerie 
ziemlich ungedeckt in Gegend la Noue stehen sollte. Nachdem das Bataillon 
nun einmal aus.seinem Divisionsabschnitt herausgekommen war, glaubte 
fein Kommandeur am vorteilhaftesten in den Kampf eingreifen zu können, 
wenn er, noch weiter ostwärts vorgehend, einen Druck auf den äußersten 
rechten Flügel des Gegners ausübte. So ließ er Teile seines Bataillons 
(je einen Zug der 1. und 4. Komp.) den linken Flügel der 90er ver- 
längern, mit dem Rest arbeitete er sich auf Schneisen durch den Wald von 
le Gault gegen l'Ermite vor. Dort war alles frei vom Feinde. Vom 
'.Ostteil dieses Dorfes aus strebte das Bataillon nun voller Tatendurst 
gegen 5° nachm. in südöstlicher Richtung den vorgelagerten Höhen zu. Vor 
allem eine in etwa 1000 w Entfernung vermutete französische Batterie 
übte eine mächtige Anziehungskraft aus. Eine nach Osten herausgeschobene 
Sicherung, anscheinend ein Zug der vorn befindlichen 2. Komp., ließ sich durch 
-einen in Richtung auf Schloß la Noue niedergehenden feindlichen Flieger 
dorthin ablenken, wodurch die Flanke des Bataillons ungeschützt blieb. Noch 
bevor die 2. Komp. das größere Waldstück 500 m südöstlich l'Ermite erreicht 
hatte, schlug heftiges Iuf.Feuer aus Südost und Ost in das Bataillon 
.sin. Die beiden hinteren Kompagnien 4. und 3.) entwickelten 
sich sofort in dieser Richtung zum Angriff, während die 2., dann auch die 
1. Komp. (ohne einen Zug) in das genannte Waldstück einzudringen ver- 
suchten. Das gelang erst nach längerer Zeit, denn der Waldrand war von
	        
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