Volltext: Das Marnedrama 1914 1. Teil [22/I. Teil] (Band 22 1. Teil / 1928)

Emsatz des Füs.Regts. W auf dem linken Flügel. 
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erschienen westlich des rechten Flügels schwache Schützenlinien der 18. Inf.- 
Div., die aber ebenfalls von der französischen Artillerie niedergehalten 
wurden, so daß es auch auf deutscher Seite zu irgendwelchen Angriffs- 
bewegungen auf diesem Flügel nicht kam. Zum Ausgleich der Verluste, die 
in den feldgrauen Linien stellenweise beträchtlich waren, besonders bei der 
2./76, wurde abends noch ein Zug der in Reserve stehenden 8. Komp. ein- 
gesetzt, während die Schützen der 3./Drag. 16 wieder zurückgezogen wurden. 
So war es bei der 17.Inf.Div. zu dem ursprünglich befohlenen An-" 
griff nach Süden nicht gekommen. Schon bald nach Mittag hatte General 
d. Inf. v. Quast befohlen, mit dem Angriff solange zu warten, bis der 
rechte Flügel der 2. Armee (X. Res.K.) herangekommen wäre. Die 19. Res.- 
Div. sollte über l'Ermite vorgehen; da sie aber bei le Gault selbst auf starke 
feindliche Kräfte stieß, die sie erst zurückwerfen mußte, war von ihrer Ein- 
Wirkung auf den Gegner in der linken Flanke der 17.Jnf.Div. bei la Noue keine 
Rede. Letztere mußte deshalb ihre Reserve, das Füs.Regt. 90, dagegen einsetzen. 
Bei la Noue und den Waldstücken nordöstlich davon wurde französische Jnfan- 
terie festgestellt, über deren Stärke aber nichts zu ermitteln war. Anscheinend 
oersuchte der Gegner hier weiter in nördlicher Richtung vorzugehen, um 
möglichst weit um den äußersten Flüge! des IX. A.K. herumzufassen. Neue 
Batterien waren dort in den Kampf getreten. Die beiden schwachen Schwa- 
dronen des Kav.Regts. hatten bei Erscheinen der Füsiliere den Kampf ab- 
gebrochen und sich hinter deren Flügel herangezogen. Ein weiteres Vor- 
gehen des Füs.Regts. 90 nach Süden kam daher nicht mehr in Frage, zuma! 
seine Bewegungen von Ehampguyon in Richtung aus la Noue sehr bald 
von der feindlichen Artillerie erkannt und unter lebhaftes Feuer genommen 
wurden. Gegen 330 nachm. besetzte das Regiment*) daher eine Stellung mit 
dem II. Batl. rechts, dem I. und der M.G.K, links in Linie 500 m westlich 
Höhe 184 (an der Bahn westlich Ehäteau la Noue)—Waldrand südwestlich 
l'Ermite, in der es zu der entsagungsvollen Aufgabe gezwungen war, un- 
tätig und ohne sich wehren zu können, heftiges französisches Artl.Feuer aus- 
zuhalten, das vor allem gegen Abend bei der 5. und 7. Komp. empfindliche 
Verluste verursachte. Dem II. Batl. unterstellte sich die 7./75, die ja bis da¬ 
hin als Artilleriebedeckung in dieser Gegend zurückgehalten gewesen war. 
Die 11. Komp. wurde von der 34. Inf.Brig. als Reserve zurückbehalten. 
Hinter dem Füs.Regt. 90 war inzwischen auch die von der 18. Jnf.Div. 
*) Die 10. und 12./Füs. 90 waren am 29. 8. bei le Cateau zurück- 
gelassen worden, während die 9. Komp. zur Bedeckung des Flughafens bei L-euze 
abkommandiert war.
	        
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