Volltext: Das Marnedrama 1914 1. Teil [22/I. Teil] (Band 22 1. Teil / 1928)

Lage bei Esternay gegen norm. 
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sich an Straße S6zanne—Esternay und sogar nördlich davon gezeigt 
habe. Sofort erhielt die Pionier-Komp. Befehl, die Sicherung der Vor- 
Hut dorthin zu übernehmen. In heftigem Artl.Feuer, aber ohne Ver- 
luste, mußte die Kompagnie wieder über die große Straße zurück durch 
das Schloßwäldchen, an dessen Südostecke sie sich bereitstellte. Nördlich 
davon lag eine Sicherung der noch beim Schloß stehenden 3./76. Als die 
Bedrohung aus der linken Flanke auch beim Regiment 76 bekannt 
wurde, verstärkte Oberst Gr. v. der Goltz seinen linken Flügel durch 
die M.G.K., die zunächst, ohne Feuer zu erhalten, die Wegegabel hart 
südlich des Schlosses erreichte. Bei CHZ-tillon herrschte vorläufig noch 
Ruhe. Dort hatten sich die 6. und 7. Komp. noch etwas weiter südwärts 
vorgearbeitet. Starke Patrouillen waren zur Erkundung der feindlichen 
Batterien vorgetrieben. 
So lag das Inf.Regt. 76mit der 3./Drag. 16 gegen 10"° vorm. in 
dünner, über 3 km auseinandergerissener Schützenlinie zwischen Straße 
Retourneloup—Escardes und ClMillon ohne jede Artillerie-Unterstützung 
in bedrückender Erwartung eines französischen Angriffs aus der Front 
und der Ostflanke. Die Reserven bei Retourneloup (4. Komp. und 
III. Batl.) litten bereits unter lebhaftem feindlichen Artl.Feuer. Die Re- 
ferven hinter dem linken Flügel (8., 3. und M.G-K./76, I./Pi. 9) er¬ 
schienen angesichts des ausgedehnten Waldgeländes südöstlich Esternay 
und der möglichen Umfassung aus Gegend la Roue außerordentlich schwach. 
Esternay selbst und jede Bewegung auf der Straße nach Champguyon 
und im Gelände beiderseits wurden weiter von der außerordentlich auf- 
merkfamen französischen Artillerie beschossen. 
Der starke Kampflärm, die Meldungen der Vorhut und die zurück- 
jagenden Pferde der I./Felda. 24 hatten inzwischen Bewegung in die 
um Champguyon liegenden Truppen (Inf.Regt. 75, II./Felda. 24) und 
Stäbe (Generalkommando IX. A.K., 17. Inf.Div., 17. Felda.Brig.) ge¬ 
bracht. Generalleutnant v. Bauer, der Kommandeur der 17. Inf.Div., 
hatte sofort bei Beginn des feindlichen Artl.Feuers alarmieren lassen und 
Nachricht über die Lage in Esternay eingeholt. Da dort aber ein klares 
Bild über den Feind nicht vorhanden war, mußten sich die ersten Anord- 
nungen darauf beschränken, die Vorhut so schnell als möglich zu ver- 
stärken und den Kampf mit der französischen Artillerie aufzunehmen. So 
wurde befohlen: 
„Vorhut hält die Höhen südlich Esternay. Inf.Regt. 75 greift 
rechts neben Inf.Regt. 76 ein. II./Felda. 24 und das ebenfalls alar- 
mierte Felda.-Regt. 60 aus Morfains find sofort nach näherer An-
	        
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