Volltext: Das Marnedrama 1914 1. Teil [22/I. Teil] (Band 22 1. Teil / 1928)

Inf.Regt. 74 entwickelt sich zum Angriff auf St. Prix. 
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bendes Beginnen infolge des dichten Unterholzes und der vielfach nach der 
Straße zu abfallenden Schluchten und Mulden. 
Von 8° vorm. ab sollten die übrigen Teile auf demselben Wege folgen. 
Jetzt bestätigten neue Meldungen, daß der Gegner St. Prix und den 
Übergang noch immer besetzt hielt. Aber auch in den dahinter liegenden 
Waldrändern und auf dem Höhenzug von le Ht. Chßne schien sich 
starker Feind zu befinden. Gegen 830 vorm. erreichte das III. Batl. den 
Südrand der Waldstücke bei Höhe 205(nordöstlich Talus). Die 11. und 12. 
Komp. besetzten ihn, während die 10. hinter deren Mitte, die 9. rechts 
rückwärts gestaffelt blieben, da die Lage bei Talus noch ungeklärt war. 
Links vorwärts lag der Bahnhof Talus, und die erstaunten Muske- 
tiere erkannten dort einen zum Teil brennenden Truppentransportzug, 
dessen Maschine noch unter Dampf stand. Also waren hier vor kurzem 
feindliche Truppen ausgeladen worden. Das stimmte aber doch gar nicht 
mit der Ansicht der hohen Stäbe überein, die den Feind im Rückzug auf 
die Seine vermuteten! Mit Paris schien es jedenfalls vorläufig nichts zu 
werden. Nachdem das I. Batl. gegen 9° vorm. unweit hinter dem III. ein- 
getroffen war, und die vom III. Batl. vorgetriebenen Erkuudungs- 
Patrouillen von der Brückenstelle her Inf.Feuer erhalten hatten, wurde 
zunächst der II./Felda. 62 (ohne 5.) der Befehl gegeben, das Feuer auf 
St. Prix und die Brückenstelle zu eröffnen. 
Die 4. Battr. fuhr westlich der Straße in der Mulde südöstlich der Fe. 
des Converts auf, jedoch war die Beobachtung durch die Chausseebäume 
sowie dichtes Buschwerk und Hecken zwischen der Station und der Brücke 
sehr stark behindert. Ein Zug der 4. Battr. ging daher östlich der Straße 
in dem Bachgrund etwas weiter südlich in Stellung. Aber auch von hier 
aus war St. Prix selbst und die Brückenstelle verdeckt, eine Feuereröffnung 
mithin vorläufig noch nicht möglich. Die 6. Battr. suchte und fand eine 
Stellung mehr auf der Höhe hart westlich des Waldes 7—800 m süd¬ 
lich der Fe. des Converts und schob ihre Beobachtungsstelle bis an den 
Südrand des Waldes etwa bei Punkt 205 nordöstlich Talus vor. Es 
dauerte deshalb geraume Zeit, bis die Batterie feuerbereit war. 
915 vorm. befahl Oberstlt. Bracht die Entwicklung des III. Batls. 
rechts, des I. links der großen Straße zum Angriff, sowie das Heranziehen 
des II. Batls. und der M.G.K, hinter das III. Zunächst sollten die beiden 
vorderen Bataillone bis in Höhe des Bahnhofs Talus vorgehen. Das I. 
mußte nun zunächst links hinunter in den Bachgrund jenseits der Straße, 
was auch ohne Verluste gelang. Unmittelbar östlich der Straße wurde die 
2., links daneben die 3. Komp. entwickelt, die beiden anderen Kompagnien
	        
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