Volltext: Das Marnedrama 1914 1. Teil [22/I. Teil] (Band 22 1. Teil / 1928)

128 Harter Kampf der 2.Garde-Res.Div, um Charleville. 
auch noch nicht erkannt wurde, das Gefühl der unbedingten Überlegenheit 
über den Gegner war bei jedem Mann der Division von neuem gestärkt, 
man war unbestreitbar Herr des Schlachtfeldes. Vertrauensvoll sah die 
Truppe dem nächsten Tage entgegen. 
Nun galt es zunächst, die stark durcheinandergekommenen Verbände 
zu ordnen, die gewonnene Stellung zu verstärken, für die Verwundeten zu 
sorgen und Verpflegung sowie Munition heranzubringen. 8S0abds. erging 
der Divisionsbefehl, der das Eingraben und Halten der eroberten 
Stellungen anordnete. Für die Truppen war das Ordnen der Verbände 
außerordentlich schwierig, da das Gefecht erst kurz vor Beginn der Dunkel- 
heit aufgehört hatte und der Ausfall zahlreicher Offiziere und Zugführer 
das Zurechtfinden und die Befehlsübermittlung stark behinderten. 
Im allgemeinen wurde Res.J.R. 91 mit allen drei Bataillonen und 
der M.G.K, auf den Höhen nordwestlich Charleville in Stellung gebracht. 
Res.Iäg.Vatl. 10, zu zwei Kompagnien formiert, in einer Stärke von 
? Offizieren und 325 Mann, — mit 19 Offizieren und 764 Oberjägern und 
Jägern war das Bataillon ins Gefecht getreten — biwakierte geschlossen in 
Zweiter Linie in den Waldstücken südwestlich Bout du Val. Res.J.R. 77 
wurde an die vordere Linie herangezogen und mit je einem Bataillon rechts 
und links hinter Res.J.R. 91 gestaffelt als Reserve bereitgestellt. 
Von der 26. Res.Jns.Brig. wurde ein aus Teilen der Reserve-Regi- 
menter 15 und 55 (bei beiden hauptsächlich vom II. Batl.) zusammen- 
gestelltes, schwaches Bataillon nach Bout du Val zurückgenommen. Die 
übrigen Teile des Res.J.R. 55 schanzten im Anschluß an Res.I.R. 91 nord- 
westlich Charleville, die Reste des II. Bataillons und der I./Rej. 15 wieder 
anschließend an die Res. 55er. Östlich Charleville lagen noch immer I. (ohne 1.) 
und lll./Res. 15 mit M.G.K, weit vor die allgemeine Front vorgeschoben. 
Sie wurden deshalb spät in der Nacht auf gleiche Höhe mit den übrigen 
Truppen zurückgenommen. 
Die Artillerie blieb in ihren Stellungen, die Pionier-Komp. wurde 
nach la Charmotte zurückgezogen, wo auch der Divisionsstab verblieb. 
Das Res.Ul.R. 2 biwakierte in Biffontaine. 
Die Sanitätskompagnie und die Krankenträger der einzelnen Truppen- 
teile hatten schwerste Arbeit, die zahlreichen Verwundeten zu bergen und 
zum Feldlazarett in Boissy zu bringen. Die ganze Nacht hindurch mußten 
hier, wie auch noch auf den Truppenverbandplätzen, die Ärzte unermüdlich 
jätig bleiben, um einigermaßen durchzukommen, die Schmerzen zu lindern 
und die Wunden zu verbinden. Bei den meisten Kompagnien kamen die 
Feldküchen heran, Teile der 26. Res.Jnf.Brig. mußten sich mit eisernen 
Portionen behelfen.
	        
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