Volltext: Flandern 1917 [27] (Band 27/1928)

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und erschien dicht vor den Trümmern von Langemark. Res.Jnf.- 
Regt. 263, auf dem linken Flügel der 79. Res.Div., warf den Gegner in 
seinem Bereich nach kurzer Zeit über den Bach zurück. Noch am gleichen 
Vormittag aber verbreiterten die Engländer ihren Einbruch nördlich 
über die Bahnlinie hinaus. Erst als am Abend die 79. Ref.Div. und die 
benachbarte 214. Inf.Div. ihre Bereitschaftsbataillone zum Gegenangriff 
ansetzten, gelang es, den Bach mit Ausnahme eines kleinen Streifens 
südlich der Bahn wieder zu erreichen. Diese Kämpfe gaben der schwer 
mitgenommenen 79. Res.Div. den Rest. Obwohl die 26. Inf.Div. bereits 
zu ihrer Ablösung im Anmarsch war, mußte noch am gleichen Abend ein 
Regiment der 183. Inf.Div., die als Eingreifdivision hinter der Gruppe 
Apern stand, eingesetzt werden, um Schlimmeres zu vermeiden. 
Die Nacht vom 14. zum 15. August verging auf der ganzen An- 
griffsfront unter schwerstem Störungsfeuer, das bei Morgengrauen zum 
Trommelfeuer anwuchs. 
Im Laufe des Vormittags brach ein schwerer englischer Angriff 
gegen das Nonnebosschen vor. Zwei Stunden lang wurde mit Hand- 
granaten und Maschinengewehren gekämpft. Kein Schritt breit Boden 
ging verloren. 
Am Nachmittag neuer Angriff, diesmal auf der ganzen Breite 
zwischen Westhoek und Herenthagepark einschließlich, ein letzter Versuch 
der Engländer, sich für den bevorstehenden dritten Großkampftag die 
Waldstücke vor dem Höhenzug zu sichern. Von Mittag an lagen die 
deutschen Batterien unter starkem Gasbeschuß. 
Nach kurzem Trommelfeuer gingen mehrere feindliche Wellen, von 
Flammenwerfern, Tanks und Jagdfliegern begleitet, zum Angriff vor. 
Handgranaten zerkrachten, Flammenwerfer sprühten und Leucht- 
kugeln flatterten abermals zwei Stunden lang in den sinkenden Abend. 
Dreimal wurde der Angriff wiederholt. 
Beim drittenmal traten die Bajonette in Aktion. Die Sonne ging 
rot über Langemark unter, wo die Schlacht kochte. Eine neue englische 
Angriffswelle trat an. 
Das Nonnebosschen zuckte und spie Feuer von einem Ende zum 
andern. Die deutschen Bereitschaften traßen auf die Engländer. Im letzten 
Sonnenglanz glühten die Bajonette, bis die Pechschwaden der Flammen- 
werfer alles verdunkelten. 
Viermal ging es hin und her, dann war es entschieden. 
Das Nonnebosschen blieb deutsch. 
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