Volltext: Flandern 1917 [27] (Band 27/1928)

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Trommelfeuer. Nördlich der Bahn drangen einige Kompagnien auf das 
Ostufer vor. wurden aber am Abend von zwei Bataillonen der 214. Inf.- 
Div. wieder geworfen. Zum drittenmal drangen sie über den blutge- 
tränkten Bach. Das Verhängnis wollte es, daß ein neu eingesetztes 
deutsches Stoßbataillon den Broenbeek nördlich Langemark für den 
Steenbeek hielt. So behielt der Engländer hier seinen Gewinn. Zwei 
Tage später, am 13. August, erst gelang es, ihn zum viertenmal in den 
Bachgrund zurückzuwerfen. 
Doppelangriffe gegen den Steenbeekgrund und zwischen Zonne- 
beke und Hollebeke wurden am 13. August rechtzeitig erkannt und durch 
Vernichtungsfeuer erstickt. In der Nacht zum 14. wurden die englischen 
Batteriestellungen ausgiebig und mit gutem Erfolg vergast. 
* 
Der 14. August galt abermals dem Nonnebosschen, wo immer noch 
der Engländer den Westrand hielt. Das Gasschießen der deutschen Ar- 
tillerie bildete den Auftakt. 
Die Gruppe Wijtschate stellte ihre besten Sturmtruppen, das 
Armeeoberkommando ein Minenwerferbataillon, einen Flammenwerfer- 
zug und eine Staffel von Sturmfliegern zur Verfügung. 
Eine halbe Stunde lang hämmerte die deutsche Artillerie. Dann 
brach der Angriff los. 
Das Königs-Jnfanterie-Regiment 145 drang, in Stoßtrupps auf- 
gelöst, durch den krachenden Busch. Pechschwarz krochen die Qualm- 
wölken der Flammenwerfer. Die schweren Minen fielen mit betäuben- 
dem Aufschlag nieder. Die Maschinengewehre der Sturmstaffel knatterten 
unaufhörlich. Westwärts splitterte der Hagel des deutschen Sperr- und 
Vernichtungsfeuers. 
Nach einer Viertelstunde war das Nonnebosschen ganz in deutscher 
Hand. Die meisten Engländer bedeckten tot das entsetzliche Gewirr von 
Ästen und Eisenstücken, nur zwanzig Gefangene wurden gemacht. 
Siebenmal schritten die Engländer zum Gegenangriff gegen das 
zertrampelte Waldstück. Siebenmal, von 8 Uhr morgens bis 11 Uhr 
abends, zerschmetterte sie das wachsame deutsche Sperrfeuer, oder Hand- 
granaten und Maschinengewehre verleideten ihnen das Vorgehen. 
Unterdessen erfolgte ein neuer schwerer Angriff gegen den Steenbeek. 
Nach einstündigem Trommelfeuer drang englische Infanterie in 
300 Meter Tiefe an der Bahn Staden—Ypern über den Bachgrund vor
	        
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