Volltext: Flandern 1917 [27] (Band 27/1928)

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Am Nachmittag des 1. August ließ der Regen endlich nach. Sofort 
setzte die englische Angriffstätigkeit wieder ein. Nördlich der Bahnlinie 
Roeselare—Upern prallte ein starker englischer Angriff mit einem Stoß 
der 221. Jns.Div. zusammen. Das beiderseits zu äußerster Stärke zu- 
sammengesaßte Artilleriefeuer schlug mitten in einen wilden Nahkampf 
hinein. Nach stundenlangem Hin und Her mußten die Tommies zurück. 
Bis über die Knie im Schlamm watend machten das Ref.Jnf.Regt. 6V, 
das Ref.Erf.Regt. 1,die Jnf.Regtr. 41 und 58 über 1000 Gefangene. 
Um sechs Uhr abends war auch in diesem gefährdeten Abschnitt überall 
die Albrechtstellung wieder erreicht. 
Eine halbe Stunde später griffen die Engländer mit neuen Kräften 
an, rasch dehnte sich ihr Vorgehen nach beiden Seiten aus. Die Schlacht 
brodelte über dem ganzen Abschnitt der Gruppe Bpern, das Trommel- 
feuer rollte. Längs der Bahnlinie wurde das Ref.Erf.Regt. 1 auf feine 
Ausgangsstellung zurückgedrückt. Aber die benachbarten 41er bogen 
ihren linken Flügel zurück und flankierten die Angreifer so wirksam, 
daß ihr Vorgehen nördlich Zonnebeke zum Stehen kam. In diesen 
stundenlang fortdauernden Trichterkämpfen nahm das III. Bataillon 
Jnf.Regts. 41 11 Offiziere und 422 schottische Infanteristen gefangen und 
erbeutete 24 Maschinengewehre. An Toten und Verwundeten verlor das 
tapfere Bataillon 15 Offiziere und 484 Mann. 
Frisch eingesetzte Kompagnien des Res.Jns.Regts. 2 (3. Ref.Dio.) soll¬ 
ten die tiefe Einbuchtung nördlich Zonnebeke ausgleichen. Das wilde 
englische Sperrfeuer vereitelte die Aktion. Bei Anbruch der Nacht mußte 
sogar der mühsam und blutig zurückeroberte Streifen zwischen Zonnebeke 
und dem Hanebeek unter dem Druck des Einbruchs nördlich Zonnebeke 
geräumt werden. Die Gefahr im Zentrum des englischen Großangriffs 
war wieder größer. 
Nicht weniger schwer wurde am Nachmittag des 1. August bei 
Langemark gekämpft, wo die 3. Garde-Jnf.Div. eingesetzt war. Von 4.30 
an legte der Engländer Trommelfeuer auf den ganzen Steenbeek- 
Abschnitt. Gegen 6 Uhr begannen die Jnsanterieangriffe in zahlreichen 
Wellen, von Tanks und Fliegern begleitet. Von Trichter zu Trichter 
wurden die Kompagnien des Res.Jns.Regts. 229 auf Langemark zurück- 
gedrängt. Bei Anbruch der Dunkelheit gab die Division ihre letzte 
Truppe, ein hundert Gewehre starkes Bataillon des Garde-Füsilier- 
Regiments, zum Gegenstoß auf den mit Flammenwerfern längs der 
Eisenbahn vorgehenden Gegner frei. Die als Eingreifdivifion neu 
herbeigerückte 79. Res.Div. entsandte aus der Gegend von Poelkapelle 
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