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Am 4. Oktober tritt der Engländer wiederum nach einem ge-
waltigen Trommelfeuer, Mann an Mann, in acht Wellen tief gegliedert,
zum Großangriff an, an vielen Stellen von Tanks geführt. Der Stoß
prallt von neuem gegen die ganze Front der Gruppe Upern (6. bayer.
Jnf.Div., 1V. Erf.Div., 20. Jnf.Div. und 4. Garde-Jnf.Div.) sowie
gegen die links anschließende 19. Nes.Div. und 25.Jnf.Div. der Gruppe
Wijtschate. Als Eingreifdivifion zeichnet sich im Gruppenbereich Vpern
die 187. Jnf.Div. aus; nicht so glücklich wie diese kämpfen als
Eingreifdivisionen die 4. bayer. Jnf.Div. und 45. Ref.Div., während
es der 19. Res.Div. mit der ihr dann unterstellten 8. und
17. Jnf.Div. gelingt, den bis über 2 Kw eingebrochenen Gegner zurück-
zudrängen und dadurch die Höhen nordwestlich Geluveld, den Westrand
des Schloßparkes von Polderhoek und den Ort Reutel wieder in deut-
schen Besitz zu bringen. Auch an diesem Tage schlägt sich die 23. Jnf.Div.
hervorragend.
Der 4. Oktober bringt dem Angreifer trotz aller Anstrengungen nur
den Gewinn eines Geländestreifens von anderthalb Kilometer Breite.
Fieberhafte Unruhe beherrscht den Engländer; er darf sich keine
Ruhe gönnen. Drohend steht der Eintritt schlechter Witterung bevor,
gegen welche weder Material noch Menschen etwas vermögen. Morast
und Sumpf bleiben dann die Sieger.
So leitet der Engländer schnell seinen Großangriff am 9. Oktober
gegen die Front der Gruppen Diksmuide, Bpern und Wijtschate mit
einem Trommelfeuer ein, das an Stärke dem des 4. Oktober nichts
nachgibt. Auf breiter Front von Merkem bis südlich Geluveld angesetzt,
erreicht der Gegner lediglich die Besitznahme des Geländes südlich des
Houthulfter-Waldes und einen beschränkten Bodengewinn an und
südlich der Bahn Roeselare—Vpern. Im Bereich der Gruppe Diksmuide
werden die 18. Jnf.Div. mit Eingreifstaffsln der 187. Jnf.Div., bei der
Gruppe Bpern die 6. bayer. Jnf.Div. und die mit ihr in der Ablösung
begriffene 227. Jnf.Div., gemeinsam mit der 240. Jnf.Div. (Eingreif-
Division), dann die südlich anschließende 16. Jnf.Div., die 195. Jnf.Div.
mit Teilen der 20. Jnf.Div. und 45. Res.Div. sowie die 233. Jnf.Div.,
der Regimenter der 220. Jnf.Div. zu Hilfe eilen, in den schweren Kampf
verwickelt. Bei der Gruppe Wijtschate trifft der englische Angriff auf die
22. Res.Div. und die 10. bayer. Jnf.Div., nur Teile der 15. Jnf.Div.
brauchen hier die vordere Linie zu verstärken.
Drei Tage später — am 12. Oktober — spielt sich trotz Regenschauern
und bei tief hängenden Wolken ein neuer Großkampftag ab. Im