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wirft die Eingreif-Division (234. Jnf.Div.) den bei der südlich kämpfenden
36. Jnf.Div. anfangs tief eingebrochenen Gegner wieder zurück. Bei der
2. Garde-Ref.Div. ist der feindliche Einbruch jedoch erheblich: mit ihren
letzten Reserven und der zum Gegenangriff vorgehenden 236. Jnf.Div.
(Eingreif-Division) wird der Feind dann wenigstens bis auf die Wilhelm-
stellung zurückgedrückt. Sowohl bei der am linken Flügel der Gruppe
Tpern kämpfenden 121. Jnf.Div., wie bei der bayer. Ersatz-Div. am
rechten Flügel der Gruppe Wijtschate vermag der in vier dichten Wellen
angreifende Engländer sich ebenfalls in den Besitz der Wilhelmstellung
zu setzen und schnell in ihr einzurichten; Teile der 236. Jnf.Div. haben
vergeblich versucht, dies zu verhindern. Erfolgreicher kämpft dagegen
weiter südlich die 9. Res.Div. Die mit Lastautos vorgezogene 3. Res.Div.
— als Eingreifdivision der zweiten Welle — kommt daher nicht mehr
zum Einsatz.
Ohne Zweifel hat sich die Änderung des Angriffsverfahrens bewährt,
der Engländer konnte nicht unbeträchtliche örtliche Gewinns buchen,
aber der erste Tag der dritten großen Flandernschlacht hat ihm dennoch
nicht den heiß erstrebten Erfolg gebracht.
Mit verbissener Wut, jedoch vergeblich, setzten die Engländer ihre
Vorstöße fort. Deutscherseits bringt der 25.September dagegen durch
einen glücklich verlaufenen Angriff der am Nordflügel der Gruppe
Wijtschate eingesetzten 50. Res.Div. die Wiedergewinnung der Wilhelm-
stellung zwischen der Südwestecke des Polygon-Waldes und der Gegend
westlich Geluveld.
Der 26. September ist wieder ein Großkampftag. Gegen die 18. Inf.-
Div. am linken Flügel der Gruppe Diksmuide, sämtliche Divisionen der
Gruppe Upern (208. Jnf.Div., 16. Ers.Div., 23. und 3. Res.Div.) und die
3V. Res.Div. am rechten Flügel der Gruppe Wijtschate richtet sich der
englische Angriff. Der Verlauf dieses Tages wird in dem Kapitel
„Poelkapelle" geschildert. Von den Eingreifdivifionen müssen die 4. bayer.
Jnf.Div., die 234. und 236. Jnf.Div. eingesetzt werden: weiter südlich
kommt die 17. Jnf.Div. der 36. Res.Div. zu Hilfe, -während die 23. Inf.-
Div. sich aus eigener Kraft wehrt.
Trotz der zermürbenden Abwehrschlacht ist der deutsche Angriffsgeist
ungebrochen, das zeigt am 1. Oktober die Wiedergewinnung der Höhe
bei Molenaarelsthoek und des Hauses Käthe durch die 17. Jnf.Div. im
Gruppenbereich Apern, ferner das Polygonunternehmen im Raum der
Gruppe Wijtschate, das von der 8. Jnf.Div. und 43. Res.Div. durch-
geführt wird.