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den Herenthage-Park gekämpft, um welchen noch viel Blut fließen soll,
der aber an diesem Tage in deutschem Besitz bleibt. Während es auf
dem rechten Flügel der nördlich davon kämpfenden 54. Inf.Div., trotz
aller bis in die Dunkelheit dauernden feindlichen Anstürme gelingt, sich
in ihrer Stellung zu behaupten, bleibt am linken Flügel der Westrand
des Nonnebosschen in Feindeshand, um dann am 11. August nach
wechselvollen Kämpfen wieder in deutschen Besitz zurückzugelangen.
Die nächsten Tage bringen heftige und erfolgreiche Abwehrkämpfe
für die 214. Inf.Div., welche an die Stelle der 2.Garde-Res.Div.. ge¬
treten ist, am linken Flügel der Gruppe Diksmuide und ebenso für die
79. Ref.Div. auf dem rechten Flügel der Gruppe Apern um den Besitz
des Steenbeeks.
Am 14. August gelingt der 34. und 34. Inf.Div. die Wiedereroberung
des Westrandes des Nonnebosschen trotz heftigster englischer Gegen-
angriffe, dagegen verlaufen die Kämpfe um den Besitz des Steenbeeks
nicht ebenso glücklich, obwohl Teile der als Eingreifdivision bereit-
gestellten 183. Inf.Div. in den Kampf geworfen werden. Der Engländer
kann, wenn auch nur in begrenztem Räume, auf dem östlichen Steenbeek-
user festen Fuß fassen.
Am 16. August tobt ein neuer Großangriff. Auf einer Frontbreite
von fast 3V km stößt der Feind vor. Die ganze Gruppe Wijtschate
kämpft mit Erfolg, ebenso die 54. Inf.Div. am linken Flügel der Gruppe
Hpern, welcher Teile der 3. Ref.Div. zur Hilfe kommen. Auch die
5. bayer. Inf.Div. in der Gruppenmitte hält stand, muß aber die
Trümmer von St. Julien dem Feinde endgültig überlassen. Schwer
trifft der englische Angriff die Nahtstelle am Nordflügel der Gruppe
Apern (79.Ref.Div.) und am Südflügel der Gruppe Diksmuide
<214. Inf.Div.). Rittlings der Bahn Staden—Tpern dringt der Eng-
länder in breiter Front über den Steenbeek, über Langemark und über
die Wilhelmstellung auf Poelkapelle vor. Hier trifft ihn der Gegen-
stoß der 133. Inf.Div., und mit Hilfe der 5. bayer. Inf.Div. sowie der
über Keerselare vorgehenden 12. Res.Div. wird eine geschlossene Front
am rechten Flügel der Gruppe Dpern wieder erreicht. Weniger glücklich
ist die 214. Jns.Div., welcher trotz Eingreifens der 9. bayer. Res.Div. nur
das Festhalten des nördlichen Broenbeekufers gelingt. Weiter nördlich
glückt es dem Franzosen, den deutschen Vorposten Drie Grachten und
das Westufer der Martjevaert zu entreißen.
Flandern 1917. 11