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Gruppe Ditsmuide, brechen die englischen Massenangriffe fast überall
unter ungeheuren Verlusten zusammen.
Im mittleren Regimentsabschnitt der 4. Ins.Div. wirft das Inf.-
Regt. 4g die ersten feindlichen Wellen aus einer schmalen und flachen
Einbruchsstelle hinaus und macht noch sechzig Gefangene. Die von der
Gruppe Staden der 4. Jnf.Div. sofort nach Erkennen des Angriffs zur
Verfügung gestellten Bataillone der 199. Jnf.Div. brauchen nicht ein-
gesetzt zu werden.
Der Angriff auf den rechten Flügel der Gruppe Zpern, gegen die
44. Res.Div., erfolgt zeitlich fast eine halbe Stunde später. Vielleicht
denkt der Engländer dadurch die Batterien dieser Division abzulenken
und zum Einschwenken gegen die Front der 4. Jnf.Dio. zu veranlassen.
Aber er verrechnet sich gründlich. Im gleichen Augenblick, in dem seine
Kolonnen aus Passchendale heraus antreten, werden sie vom Sperrfeuer
glühend empfangen und zu Boden gezwungen. Wo sie im zähen Vor-
wärtsarbeiten einige Vorteile erreichen, werden sie bis 19 Uhr vor-
mittags überall durch die deutschen Bereitschaften wieder geworfen.
Der Tag währt noch lang. Es ist noch zu früh, das Geheul der
Granaten und das Geknatter der Maschinengewehre verstummen zu
lassen. Die grausige Monotonie immer wiederholter Massenangriffe
gegen ein und dasselbe Ziel ist bereits zur Gewohnheit geworden. Man
rechnet mit dem Erfolg nur noch als mit einem Zufall. Der Zufall muß
durch die Wiederholung herausgefordert werden.
Kurz vor der Mittagsstunde erkennen die deutschen Beobachtungs-
stellen im Räume von Mosselmarkt starke feindliche Bereitstellungen.
Abermals klappt die Arbeit der deutschen Batterien wie um Schnürchen.
Fast die gesamte Artillerie der Gruppe Bpern, Teile der Gruppe
Wijtschate zur Linken und einzelne Batterien der im eigenen Abschnitt
stark beanspruchten Gruppe Staden vereinigen ihr Vernichtungsfeuer
über Mosselmarkt und seiner Umgebung zu einem wüsten Hagel.
Gleichwohl machen englische Infanteriewellen eine Stunde später
einen schwächlichen Versuch, aus dem beschossenen Raum heraus vorzu-
gehen. Aber das Rückgrat ist ihnen bereits gebrochen. Im Sperrfeuer
flattern die Angreifer vor dem deutschen Vorfeld auseinander. Rur
hier und da mischt sich ein Maschinengewehr in den Lärm.
Um 2 Uhr nachmittags wird es nach kurzer Trommelei im Nordteil
von Passchendale lebendig. Zahlreiche starke Angriffswellen rücken
gegen das Res.Jnf.Regt. 298 von der 44. Res.Div. vor. Artillerie- und
Maschinengewehrfeuer schlägt sie im rechten Teil des Regimentsabschnitts