Volltext: Jildirim [4] (Ban 4/1925)

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türkischen Heeresleitung die Notwendigkeit der Überführung eines be- 
sonderen Armee-Oberkommandos in das Ostjordanland betont. Die Ope- 
rationen bei Tafile erforderten unbedingt eine einheitliche straffe Führung, 
eine solche sei aber von Damaskus aus nicht möglich: Befehlsänderungen 
feien zwar mißlich, aber bei weitem weniger unangenehm, wenn sie vor- 
beugend vorgenommen würden, statt daß sie später der Feind erzwänge. 
Nach anfänglichem Widerstand trat die türkische Heeresleitung den 
Ausführungen des Generals v. Falkenhayn bei und befahl am 
23. Februar die Verlegung des A.O.K. 7 von Nablus nach dem Ostjordan- 
land. Außer dem XX. Armeekorps wurde ihm das VIII. Armeekorps 
(ohne Hauran-Detachement), I. und II. kombiniertes Korps und Hedschas- 
Expeditionskorps unterstellt. Das A.O.K. 4in Damaskus sollte neben der 
Truppenversorgung Befehl über Hauran und Jemen*) behalten. Für 
das A.O.K. 8 ergab sich hieraus eine Erweiterung seines Befehlsbereichs 
vom Meer bis zum Jordan. Der Stab des Mitte Februar vollzählig an 
der Front eingetroffenen deutschen Asienkorps (Oberst v. Franken- 
b e r g) unterstand dem A.O.K. 8 und erhielt den Befehl über die Mittel- 
gruppe der Front, zu der auch das Jnfanterie-Bataillon 701 trat. Das 
Jnfanterie-Bataillon 702 wurde bei der rechten Frontgruppe eingesetzt, 
während sich, wie bereits erwähnt, das Bataillon 703 im Ostjordanland 
an dem Tasile-Unternehmen beteiligte. 
Marschall Liman v. Sanders machte bereits am 1. März, also 
unmittelbar nach seinem Eintreffen, die von dem bisherigen Oberbefehls- 
Haber angeordnete Neueinteilung der Front insofern wieder rückgängig, 
als er die Rückverlegung des A.O.K. 7, das sich bereits auf dem Marsch 
nach Aman befand, nach Nablus veranlaßte und die alte Fronteinteilung 
in 8. und 7. Armee wieder in Kraft treten ließ. Den Oberbefehl über die 
Truppen im Ostjordanland erhielt nunmehr zunächst A l i N i s a P a s ch a, 
Chef des Stabes wurde Oberstleutnant v. d. H a g e n. 
Die Voraussage des Generals v. Falkenhayn erwies sich als 
richtig. Am 9. März setzte ein starker Angriff der Engländer nördlich von 
Jerusalem längs der nach Nablus führenden Straße ein. Die mehrtägigen 
blutigen Kämpfe drehten sich in der Hauptsache um den Tell Azur, die 
starke türkische Stellung, die in 1000 m Höhe den Weg nach Nablus 
sperrte. Der Tell Azur verblieb zwar schließlich in englischer Hand, den 
bis Nablus beabsichtigten Durchstoß aber hatten die türkischen Truppen 
noch einmal erfolgreich abgewiesen. Ebenso scheiterte am 12. März ein 
in 15 kw Breite östlich der Bahn bei Kasr Kasim und Der Ballut, sowie 
*) Die südlichste längs des Noten Meeres liegende türkische Provinz.
	        
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