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Und weiter berichtet die Bibel von Gideon, der die Midicmiter 
und Amalekiter „auf dem weiten Felde von Galiläa" vernichtete. Von 
Osten her war jenes räuberische Nomadenvolk hereingebrochen „wie eine 
große Menge Heuschrecken, auf daß sie das Land verderbten". Dort 
unten auf der Ebene Esdrelon ertönte der Kampfruf: „Hie Schwert 
des Herrn und Gideon!" und brachte dem überraschten Feind Tod und 
Vernichtung. 
An derselben Stelle erfüllte sich das tragische Geschick des Königs 
Saul, nachdem er in der Nacht vor der Schlacht in der Höhle der 
Hexe von Endor („zu Endor ist ein Weib, das hat einen Wahrsager- 
geist") dort linker Hand am Hang des kleinen Hermon, nicht weit von 
jenen weißen Häusern des Städtchens Nain, den Geist Samuels 
heraufbeschworen hatte. 
Und dort, wo jetzt träge die spärlichen Wellen des Kison-Baches 
längs des Karmelrückens dem Meere zufließen, fand das Blutbad statt, 
bei dem 450 abgöttische Baalspriester durch die Hand des Propheten 
Elias mit dem Schwerte gerichtet wurden. 
So berichtet uns die Ebene von Esdrelon aus Urzeiten eine ununter- 
brochene Kette blutiger Kampfhandlungen. Jahrhunderte gingen dahin, 
neue Völker lösten die alten ab. A l e x a n d e r der Große kreuzte mit 
seinem Heere die Ebene, von Tyrus kommend, auf seinem geheimnis- 
vollen Zuge zur Oase des Jupiter Ammon in der Libyschen Wüste; 
und heute noch erinnert mancher Ortsname an Isländer, den großen 
Mazedonier. Ihm folgten die Römer, deren Legionen beim alten Meggido 
ein festes Lager anlegten und dem Ort Ledjun bis heute seinen Namen 
gaben. 
Das Mittelalter kam und führte auf den Kreuzzügen die Ritter und 
Pilger des gesamten Abendlandes an die Küsten Palästinas; ihre letzten 
Trümmer fanden dort unten im Sumpf der Ebene von Esdrelon, von 
Akkon kommend, unter dem Krummschwert S a l a d i n s 1187 ihren 
Untergang. 
Und dort auf jener Klippe, wo eben der Beduinenhirt sich im Schein 
der Frühlingssonne streckt, stand wohl 1799 Bonaparte mit seinem 
Stabschef I u n o t und beobachtete in der Ebene den Kampf seiner 
Truppen, die er aus Ägypten über Jaffa hierhergeführt hatte, gegen 
das türkische Heer. 
Erdrückend wirkt die Fülle der geschichtlichen Erinnerungen, die der 
Blick auf diese Kampfgefilde im Beschauer wachruft. Doppelt heute. 
Wo die Ebene Esdrelon wiederum im Mittelpunkt des Kampfes steht.