Volltext: Jildirim [4] (Ban 4/1925)

Einführung. 
Der vorliegende 4. Band der „Schlachten des Weltkrieges" fällt 
scheinbar aus dem Rahmen der Schriftfolge heraus, indem er nicht von 
einer einzelnen Schlacht erzählt, sondern die Ereignisse eines ganzen 
Kriegsschauplatzes vor dem Auge des Lesers entrollt. Die Eigenart 
eines Feldzuges im Orient, wo auch die Verhältnisse hinter der Kampf- 
front ausschlaggebende Bedeutung erlangen, erforderten jedoch eine 
besondere Behandlung. 
Jeder Krieg hier lst abhängig von einer gründlichen technischen und 
sanitären Vorbereitung. In der Erkenntnis und Beachtung dieses Grund- 
satzes liegt das Geheimnis englischer Kolonialerfolge. Er hm sich auch 
in Palästina bewahrheitet. Kein Heldentum, mag es noch so überwälti¬ 
gend sich äußern und die denkbar beste Truppe sein Träger sein, konnte 
in Palästina Erfolge zeitigen, wenn nicht der Techniker und der Arzt 
sorgsam vorgearbeitet hätten. Hinzu tritt hier aber auch die richtige 
Bewertung der Leistungsfähigkeit der Türkei, welche die Hauptmasse der 
Kämpfer zu stellen hatte. Und nicht zuletzt gewinnt die Frage Bedeutung, 
inwieweit es gelingen konnte, deutsche und türkische Männer in gemein- 
famer Arbeit in einem rücksichtslosen Siegerwillen zu einigen. Kriegs¬ 
tagebücher und amtliche Unterlagen ähnlicher Art bieten dem der Er- 
gründung dieser Verhältnisse nachgehenden Forscher recht unvollständige 
Unterlagen, zumal unter der Eigenart des Kriegsschauplatzes und der 
Entwickelung der Ereignisse die Führung der offiziellen Aufzeichnungen 
nur mangelhaft sein konnte, ein großer Teil auch noch in Verlust ge- 
raten ist. 
Unter diesen Verhältnissen war es der Schristleitung willkommen, 
als der Verfasser des vorliegenden Heftes, Herr Obergeneralarzt 
Dr. Steuber, sich bereit erklärte, seine persönlichen Tagebücher unter 
Hinzuziehung amtlicher Unterlagen des Reichsarchivs zu einer möglichst 
getreuen und umfassenden Darstellung auszugestalten. Die Schrift- 
leitung verschloß sich, der Anregung folgend, nicht der Erkenntnis, daß 
eine so entstehende Arbeit noch keineswegs zu einem abschließenden 
historischen Urteil über die Ursachen führen kann, die jenen katastrophalen
	        
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