Volltext: Jildirim [4] (Ban 4/1925)

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Führer. Oberst Frhr. v. K r e ß, immer wieder zu erkennen, mit welcher 
Präzision und Leichtigkeit der kurzstreckige englische Nachschub erfolgte, 
und damit die ungeheuren Schwierigkeiten zu vergleichen, die sich aus 
türkischer Seite dem Ausbau der Stellungen und dem Nachschub hinter 
der Front entgegenstellten. Aber mit zäher Energie leistete man, was 
irgendwie möglich war. 
Meißner Pascha führte die Bahn nach Bet Hamm und Hudsch 
Weiter. Daneben wurde, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, durch 
deutsche Baumeister und Ingenieure das Wegenetz ergänzt und aus- 
gebaut. Neue Wasserstellen wurden erbohrt und brauchbar fertiggestellt. 
Das steinige und fast jeden Pflanzenwuchses entbehrende Gelände von 
Südpalästina setzte dem fast unüberwindliche Hindernisse entgegen. 
Wasser aber, und zwar in genügender Menge und in erreichbarer Nähe 
der Truppenverbände, war dort mehr noch wie auf anderen Kriegsschau- 
platzen die erste Vorbedingung für jede größere kriegerische Handlung. 
Als schweres Hemmnis erwies sich auch hier wieder die unzureichende 
Leistungsfähigkeit der syrischen Eisenbahnen, die nicht nur in technischen 
Mängeln ihre Ursache hatte, vielmehr noch verschärft wurde durch die 
Unzuverlässigkeit der türkischen Dienststellen, die, wie z. B. in Damaskus 
festgestellt werden mußte, bei dem ohnehin lähmenden Mangel an rollen- 
dem Material zahlreiche Waggons für private Zwecke dem Nachschub- 
dienst entzogen hatten. 
Mit der Ernennung Falkenhayns zum Oberbefehlshaber war 
das Armeeoberkommando 4 in Damaskus aufgehoben worden und der 
bisherige Oberbefehlshaber, Djemal Pascha, zum Oberbefehlshaber 
von Syrien und Westarabien mit den dazu gehörigen VII., VIII. und 
XII. Armeekorps und dem Hedfchas-Expeditionskorps ernannt worden. 
Dem General v. Falkenhayn sollten die gesamten an der Palästina- 
Front stehenden und dorthin im Antransport befindlichen Truppen 
{7.Armee) unterstellt sein. Diese Regelung war ein Zwitterding: denn 
-sie beließ Syrien, d. h. die ganze Verpflegungsbasis der Palästina-Front 
unter dem Befehl Djemal Paschas, dessen Charakter und durch 
den skizzierten Befehl ohne Frage gekränkter Ehrgeiz Reibungen mit 
der Heeresgruppe mit Bestimmtheit erwarten ließ. 
Das nächste Erfordernis war die Verstärkung der türkischen 
Front. Für sie war die neugebildete, bei Aleppo in Versammlung be- 
griffen? 7. Armee bestimmt. Wie schwerfällig der Truppentransport 
war, in welcher Gefechtsstärke und Verfassung die einzelnen Divisionen 
— teilweise erst während und nach der dritten Schlacht bei Gaza — an
	        
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