Volltext: Die Katastrophe des 8. August 1918 [36] (Band 36/1918)

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nun auch das Herankommen dieser Division infolge des weiten Weges 
Zeit beanspruchte, so mar doch bestimmt damit zu rechnen, daß im 
Korpsabschnitt notfalls außer den Ruhetruppen drei Nsserve-Divisionen 
im Laufe des Tages in den Kampf eingreifen konnten. 
„Aus der Richtung des stärksten Feuers und den nach und nach eingehenden 
Meldungen der Divisionen und Mitteilungen der Nachbarkorps ergab sich immer 
wieder der Eindruck, daß sich der feindliche Angriff auf die Front der 117. und 
225. Inf.Div. beschränkte. ... Sie Nachrichtenmittel versagten. Funkenstationen 
und Erdtel, die an sich hätten arbeiten können, trateil auch nicht in Tätigkeit, 
warscheinlich infolge des feindlichen Feuers. Meldehunde waren nur in ganz ge- 
ringer Zahl vorhanden. So herrschte in den ersten Stunden völlige Nachrichten- 
leere. Die Meldungen zurückgesandter Läufer und Reiter sowie vorgesandter 
Spähtrupps liefen erst später ein. Flieger konnten in den ersten Stunden wegen 
des dichten Nebels nicht mitwirken." (Gefechtsbericht des Gen.Kdos. 81.) 
Die ersten Anzeichen für die weitere Ausdehnung des feindlichen 
Angriffs nach Süden hin konnten aus den Meldungen der 192. Inf.Div. 
von 725 vorm. und der 14. bayr. von 7°° vorm. entnommen werden, 
die beide lauteten, daß sie keine Verbindung mehr zu ihren Inf.Regi- 
mentern hätten; aber erst 8™ vorm. meldeten die Bayern, der Gegner 
sei anscheinend von Norden her in den Granatenwald eingedrungen 
mtd habe dessen Westrand in Besitz. Tatsächlich war das schon 715 vorm. 
geschehen. So wurden der bayer. Division ihre Ruhebataillone erst 8°" 
vorm. zur Verfügung gestellt, so daß sie verspätet und verzettelt zum 
Einsatz kamen (vgl. S. 160). 
Die nächste Nachricht, die das Gen.Kdo. in seiner Auffassung be- 
stärkte, daß der Schwerpunkt des feindlichen Angriffs weiter rechts läge 
und daß daher die rechte Flanke besonderen Schutzes bedürfe, war die 
von dem Verlust des Dorfes Marcelcave. Das wurde 9" vorm. bekannt 
und sollte 815 vorm. erfolgt sein. Tatsächlich war der Gegner ja schon 
745 vorm. im Besitz des Dorfes. Jetzt wurde die 109. Inf.Div. ange- 
wiesen, ein Jnf.Regiment mit einer Felda.Abteilung nach Cayeux zu 
entsenden und beiderseits des Ortes mit allgemeiner Front nach Nord- 
westen zur Sicherung der Luce-llbergänge bereitzustellen. Diese Truppen 
sollten sofort Verbindung mit der 173. Brig. (225. Inf.Div.) in Cayeux 
aufnehmen. Gleichzeitig (9^° vorm.) wurde der 223. Div. das Regt. Bell- 
mann zur Verfügung gestellt und das III. A.K. ersucht, die 1. Res.Div. 
in die Linie nördlich Beaucourt—Plessier zum Gegenstoß aufschließen 
zu lassen.
	        
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