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festen Anschluß an die 107. Jnf.Div. gewann, war gegenüber der vom
Feinde besetzten Front zwischen Höhe 84 und der Römerstraße nicht
nur eine zusammenhängende Infanterie-Linie neu aufgebaut, sondern
zugleich auch eine ausreichende Tiefengliederung hergestellt. Denn zur
Verfügung der 108. Jnf.Div. waren die 6., 2. M.G.K., ö./Ref. 201 und
das Ref.Regt. 203 (ohne II.) in Fontaine-les Cappy, ebenso das II. und
III./Res. 202 südl. Cappy versammelt worden, und am Abend war auch
das Ref.Regt. 119 bei Chuignes als Korps-Neserve eingetroffen.
Die Vereitstellung der Lastkraftwagen für den Antransport der
Infanterie der 107. Jnf.Div. hatte sich derart verzögert, daß die einzel-
nen Regimenter erst zwischen 12° und 4° nachm. aus ihren Unterkunfts-
räumen abfahren konnten.
„Den nach vorn fahrenden Truppen bot sich auf der Römerstraße ein trost-
loser Anblick. Ein endloser Zug von Wagen und Kolonnen wälzte sich ihnen ent-
gegen i dazwischen suchten die verschiedensten Truppenreste in kläglichem Zustand
das Weite. Diese hätten sicherlich dem Feinde noch erheblichen Widerstand leisten
können. So aber trugen sie nur zur Verzögerung des Antransportes der Division
bei. Häufig ballten sich fast unentwirrbare Knäuel von nebeneinandergefahrenen
Fahrzeugen zusammen, die die Durchfahrt unserer Lastautos verhinderten. Zum
Glück waren keine Flieger da. 1 km vor Foucaucourt war kein Durchkommen
mehr möglich, da hier auch Begleit-Batterien auf der Straße hielten. Es mußte
daher ausgestiegen und weiter marschiert werden." (Aus Gefechtsbericht des Res.-
Inf.Regts. 232.)
Die 107. Jnf.Div. gab 2° nachm. in Foucaucourt ihrer 213. Jnf.Brig.
den Befehl, sofort nach Eintreffen der Regimenter beiderseits der Römer-
straße zum Angriff anzutreten und möglichst weit nach Westen hin
Boden zu gewinnen. Vorn feien nur schwache Reste eigener Truppen
am Westrand des Bayern-Waldes und vor Rainecourt. Es wurde je-
doch nachm., ehe die 213. Jnf.Brig. mit dem Ref.Jnf.Regt. 232 rechts,
dem Ref.Jnf.Regt. 227 links der Römerstraße (je 1000 m Breite) aus
der Schlucht östlich des Bayern-Waldes und nördlich Herleville antreten
konnte. Beiden Regimentern wurde je eine Batterie der I./Felda. 221
zugeteilt. Die übrigen Batterien dieses Regiments sowie die der
I./Felda. 213 waren bereits rittlings der Römerstraße (westlich von
Foucaucourt) in Stellung gegangen. Das Ref.Jnf.Regt. 52 blieb in der
Schlucht östlich des Bayern-Waldes. Nur von Fliegern belästigt, er-
reichten die beiden vorderen Regimenter eine Linie etwa 300 m westlich
der Straße Proyart—la Flague—1 km westlich Rainecourt. Teile des
II./Ref. 227 schoben sich bis zum Westausgang von Framerville vor.
Hier schlug den Regimentern heftiges Artl.- und M.G.Feuer entgegen.
Der Anschluß nach rechts an das Regt. 478 war zunächst nur sehr locker