Volltext: Die Katastrophe des 8. August 1918 [36] (Band 36/1918)

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v. Kries zu tun gehabt. Von Framerville aus aber wurde den Garde- 
Dragonern Halt geboten. 
Bei der Annäherung des Gegners an Bayonvillers waren die hier 
eingesetzten Stäbe der Regter. 152 und 18 über das Südende der Römer- 
Schlucht auf Framerville ausgewichen. Oblt. Schröder, Adjutant des 
Inf.Regts. 18, berichtet: 
„An der Bahn westlich Framerville sammelten wir einzelne Versprengte. 
Stolz hielt auf der Strecke ein Eisenbahngeschütz. Sein Führer hörte weder auf 
meinen wohlgemeinten Rat noch auf den eines Artl.Verb.Offiziers vom Stabe 
des Regts. 152. Er feuerte 3—4 Schuß in's Gelände und versuchte erst dann ab- 
zufahren. Da entdeckten zwei Flieger den Zug. Nach zweimaligem, erfolglosem 
Angriff rissen Bombentreffer in den Munitionswagen den gerade abfahrenden 
Zug in Stücke. Unmittelbar darauf rückten beide Regts.Stäbe mit den spärlich 
Gesammelten nach Framerville. Gerade am Westausgang angekommen, entstand 
im Ort und unter den weiter südlich zurückgehenden Batterien, Bagagen usw. 
plötzlich eine wilde Aufregung. Von der Römerstraße her griff eine größere Zahl 
leichter Panzer-Kraftwagen, von Südwesten her Kavallerie den Ort an. Gleich- 
Zeitig erschienen über dem Dorf 80—90 feindliche Flugzeuge in höchstens 100 m 
Höhe, die durch Bomben und M.G.Feuer die Aufregung im Ort noch ver- 
mehrten. Kein Wunder, daß einige frontunerfahrene Offiziere und Mannschaften 
sich dem kopflosen Rückzug der in Framerville liegenden Wirtschafts-Kompagnien, 
Kolonnen, Wagen, Autos anschlössen. Mit den Offizieren des Regts.Stabes 152 
ergriffen wir ein M.G. und einige der in Massen herumstehenden Gewehre, be- 
setzten den Südwestrand des Dorfes und nahmen die anreitende Kavallerie unter 
Feuer. Diese machte nach Verlust einiger Reiter kehrt. Inzwischen waren — wie 
durch ein Wunder — auch die Panzerwagen und zwar nach der Römerstraße 
umgedreht." 
Der weiteste Vorstoß war den Panzerwagen geglückt. Das 
17. Panzerwagen-Batl. (mit 12 Wagen) hatte die vorderste australische 
Infanterielinie östlich der Römer-Schlucht auf der großen Straße durch- 
fahren. 
„Nachdem es la Flaque*) erreicht hatte, fügten die Wagenbesatzungen dem 
Gegner schwere Verluste zu durch ihr Feuer in die Täler westlich von Foucau- 
court. Die Straße wurde hier schnell durch den feindlichen Fahrzeug-Verkehr ver- 
stopft; die Fahrer verloren in Sicht der Panzerwagen die Gewalt über ihre Ge^ 
spanne, viele Fahrzeuge fuhren ineinander und fielen um. Die Panzerwagen 
drehten dann auf Proyart und Framerville ab. In letzterem wurden zahlreiche 
Feinde abgeschossen, viele Transportmittel zerstört und der deutsche Nachschub 
völlig in Unordnung gebracht. (Montgomery, a. a. O., S. 42.) 
Die auf Proyart abgeschwenkten Panzerwagen gelangten sogar bis 
über die Bahn nördlich davon. Ihr Erscheinen hatte auch die 9./Felda. 243 
zum Abbauen veranlaßt (vgl. S. 104). Hier aber gerieten sie in das zu- 
*) Fabrik am Straßenkreuz südlich Proyart.
	        
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