Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

„Nach menschlichem Ermessen wird der Angriff erfolgreich sein" 
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gleichzeitig auch von Norden, also von zwei Seiten umfassen zu können, 
indem nicht nur das I. A.K. über Usdau auf Neidenburg, sondern 
gleichzeitig die bei Hohenstein angenommene 3. Res.Dio. auf Waplitz 
vorging. 
Der Armeebefehl, den Gen. v. Hindenburg am 26. Aug. 
9° abds. ausgeben ließ, lautete: . .*) 4. Verst. I. A.K. und verst. XX. A.K. 
grSifen morgen 27. Aug. 4° movg. mit größter Energie an, und zwar: 
I. A.K. stark rechts gestaffelt auf Usdau, — XX. A.K. unterstützt den 
Angriff des I. AK. durch starken Angriff auf Usdau und geht im 
übrigen in seiner bisherigen Angriffsrichtung vor. — Nach der Weg¬ 
nahme von Usdau kommt es darauf an, daß der Feind gegenüber dem 
XX. A.K. von Usdau her aufgerollt wird. Hierzu ist es geboten, daß 
auch das I. A.K. mit möglichst starken Kräften auf Neidenburg vorstößt. 
Im übrigen liegt dem I. A.K. der Flankenschutz gegen Borchersdorf ob. 
— 5. Die 3. Ref.Div. ist unter Festhaltung von Hohenstein auf Waplitz 
vorzuführen. — 6. A.O.K. vorläufig Löbau." Die Abendmeldung, die 
Genm. Ludendorff am Fernsprecher an die O.H.L. erstattete, schloß mit 
den Worten: „Nach menschlichem Ermessen wird der Angriff erfolg- 
reich fein, auch wenn die Armee fünf feindliche Korps gegen sich hat." 
Am M o r ge n d e s 27. Au g. wollte sich Gen. v. Hindenburg 
auf einen im Gelände vorbereiteten Gefechtsstand begeben, um den 
Ereignissen näher zu sein und das Zusammenwirken des I. und XX. 
A.K. leiten zu können. Noch vor der Abfahrt ging in Löbau etwa um 
6°° vorm. folgende Meldung des I. A.K. ein: „Usdau im Besitz der 
1. Jnf.Div. seit 50 früh. Verfolgung allgemeine Richtung Neidenburg ... 
(folgte Angabe über Aufgabe der 5.Ldw.Brig.) ..." Diese Meldung 
löste große Freude aus; „die Schlacht ist gewonnen" — sagte Genm. 
Ludendorff zu dem dem A.O.K. zugeteilten Gen. d. Kav. Burg- 
gr. u. Grs. zu Dohna-Schlobitten. — Dann fuhr man zum 
Gefechtsstand am Südende des Gr. Damerau-S., von dem aus das Ge- 
lände weithin zu überblicken war, und wurde schwer enttäuscht: auf 
Usdau sausten noch die Granaten deutscher schwerer und leichter Feld- 
Haubitzen nieder; es war noch nicht genommen. 
*) Ziffer 1—3 gaben die schon erwähnten Nachrichten vom Feinde sowie 
Weisungen für XVII. A.K.. I. R.K. und Ldw.Div. Goltz, die an d i e f e r Stelle 
ohne Belang sind.
	        
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