Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

Der Vorabend des Angriffs. 
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Korps schon am 25. Aug. zum Kampfe und zum Siege Wer -das russ. 
VI. Korps kommen könne, hatte sich bei dem langsamen Vorrücken der 
Russen nicht erfüllt. Um so weiter mußten die deutschen Korps dem 
Feinde nach Süden entgegengehen, um so gefährdeter wurde schließlich 
ihre eigene Lage. Da aber Rennenkampf nach dem von ihm auf- 
gefangenen Funkspruch am 26. Aug. mit seinem Südflügel erst Ger- 
dauen erreichen wollte, erschien solches Wagnis doch gestattet; Gen 
v. Mackensen sollte mit einer Division seines Korps und der 
1. Kav.Div. die Sicherung gegen die Rennenkampf-Armee übernehmen. 
So wurde am 23. Aug. mittags befohlen, nachmittags aber die Wei- 
sung sogar dahin abgeändert, daß auch die letzte Infanterie-Division, 
also das ganze XVII. A.K. nach Süden anzugreifen habe. Die Deckung 
gegen die 4—5 Korps der Armee Rennenkamps auf der weiten Strecke 
zwischen den Masurischen Seen und den Außenstellungen der Festung 
Königsberg (mehr als SO km Zwischenraum) blieb damit allein in 
der Hand der 1. Kav.Div. und einiger Landsturm-Bataillone. 
Am 25.Aug. abends hatte Gen. v. Hindenburg den 
letzten Mann und das letzte Geschütz seiner Armee in 
Marsch gesetzt gegen die russ. Rarew-Armee, gegen 
die er die Entscheidungsschlacht schlagen wollte. Am 
nächsten Morgen mußte es im Westen beim I. und XX.A.K. und im 
Osten beim I. R.K. und XVII. A.K. zum Kampfe kommen; aber nicht 
mehr der Gegner zwang den Kampf auf, sondern er wurde von der 
deutschen Führung bewußt herbeigeführt. Die wei-tere Entwicklung hing 
zunächst von den Maßnahmen der Kommandierenden Generale und 
von der Tüchtigkeit der Truppe ab. 
Wir werden zuerst die Kämpfe des I. und XX. A.K. bis zum 
27. Aug. abends und 'dann die des I. R.K. und XVII. A.K. in dem 
-gleichen Zeitabschnitt betrachten. 
Tannenberg 
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