Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

23.8. nachm. — Genm. Wilhelmi wirft die Russen zurück. 
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zwischen das II./147 und die Jäger ein; der Rgts.Kdr., Obst. v. Heyde - 
breck, führt das Bataillon zu Pferde persönlich im feindlichen Feuer 
vor bis zur Ziegelei südlich des Alle-Grundes. Unter Führung von 
Maj. Krebs geht es weiter bis zur Straße Allendorf—Orlau. 
Um 746 abds. sind die russischen Stellungen südlich der Alle ge- 
stürmt. Dabei hat sich um die mit dem Andreaskreuz geschmückte Fahne 
des russischen Rgts. v. Diebitsch ein erbitterter Kampf entsponnen. Der 
Jäger A w e (3./Ig. 1) erbeutet die Stange, auch Mannschaften der 
Jnf.Rgtr. 147 und 151 wirken mit; das Fahnentuch fand man später 
an der Leiche eines russischen Offiziers. 
146er, 147er, 151er, Jäger und Landwehr, im Vorwärtsstürmen 
durcheinandergekommen, stoßen dem weichenden Gegner nach; mit 
dem Gesang „Deutschland, Deutschland über alles" geht es vorwärts. 
Bis in die zusammengeschossene russische Batterie dringen Musketiere 
und Jäger vor; fünf Feldhaubitzen hat der Russe dort stehen lassen. Die 
10./146 unter Hptm. Heidenhain wendet sich von Westen gegen den 
Gutshof am Südende von Orlau; Feuer schlägt ihr entgegen. Vizefeldw. 
Pallasch stürmt mit zwei Gruppen gegen das nächste Haus vor; 
Kolbenstöße zerschmettern die Tür, die Insassen ergeben sich, 25 Ge- 
sangene macht er mit seiner an Zahl viel schwächeren Abteilung. — Da 
schallt durch das Kampfgetöse das Hornsignal: „Das Ganze halt!" Von 
hinten ist durch vorgehende Unterstützungstrupps 'der Befehl gekommen, 
den Alle-Gvund nicht zu überschreiten. Daher hat Oblt. d. R. Löwe 
von den Jägern das Signal blasen lassen; an anderen Stellen wird es 
aufgenommen, die Verfolgung steht. — Der erste Sieg ist errungen! „Es 
braust ein Ruf wie Donnerhall", schallt es vom III./146 über das 
Kampffeld, und begeistert fallen die Nachbarn ein. 
Inzwischen ist auch bei Lahna das blutige Ringen zu Ende gegan- 
gen. Die II./Flda. 82 unter Maj. Reimer hat ihre Batterien in offene 
Stellungen vorgeschoben, dabei ist die 6. in heftiges feindliches Feuer 
gekommen. Für den ausgefallenen Bttr.Chef, Hptm. Karuth, 
fpringt rasch entschlossen der Abt.Adj., Lt. Schumacher, ein. In 
direktem Schuß wirken die Geschütze. An den Ort Lahna aber ist der 
Russe inzwischen aus allernächste Entfernung herangekommen. Das Dorf 
brennt: die Munition der Besatzung ist fast verschossen, der Hirschfänger 
wird aufgepflanzt. Hptm. Bergemann läßt die Stellung südlich des 
Ortes räumen. Im Dorfe geht der Kampf weiter; von allen Seiten 
dringt der Russe ein; Teile wollen weichen. Mit dem Rufe: „Ein Feig- 
ling, der mir nicht folgt" reißt sie Hptm. Bergemann vorwärts gegen 
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