Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

23.8. nachm. — 75, Inf.Brig. bei Frankenau. 
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westlich der Straße an den linken Flügel des Rgts. Wedel (II./18 unter 
Maj. Krüger) auf Sturmentfernung herangekommen. Der Zug 
Heise der 5./Fida. 73 wird im Galopp nach vorn geworfen, fährt am 
Südausgang von Frankenau auf und nimmt den anstürmenden Gegner 
unter Feuer. Genm. v. Böckmann hat seinen Stand in Frankenau 
selbst genommen, das von der russischen Artillerie heftig beschossen wird; 
er zieht auch seine Reserve (IH./150) dorthin vor. Der Angriff der 
Russen, beiderseits der Straße Rontzken — Frankenau mit besonde¬ 
rer Heftigkeit geführt, kommt vor dem Abwehrfeuer der 18er und 150er 
zum Stehen; stellenweise sluten die feindlichen Linien zurück. Um 11° 
obds. verstummt der Gefechtslärm, der Ort Frankenau steht in 
Flammen. Auf 400—600 m liegen die vordersten Linien einander 
gegenüber: die Artillerie bleibt die Nacht über schußbereit in ihren 
Stellungen. 
Schwerer als bei der 75.war der Kampf bei der 73. Inf. Bri g., 
wo Genm. Wilhelmi befehligte. Zunächst waren um 250 nachm. 
drei Kosaken-Schwadronen, die von Süden auf Lahna vortrabten, durch 
deutsches Artilleriefeuer zersprengt worden. Um 3™ begann russische 
Infanterie von Adl. Diedtrichsdors und aus östlicher Richtung gegen 
Lahna-Allendorf vorzugehen, das vom Hptm. Bergemann mit der 
2. und 4.Komp. des Jäg.Btls. Graf Jork v. Wartenburg (Ostpr.) Nr. 1 
verteidigt wird; allmählich umfassen die Russen diese vor die Hauptfront 
vorgeschobene Stellung der Jäger. Durch Besetzung einer Höhe westlich 
des Ortes fängt Feldw. K r u m t e i ch einen hier geführten russischen 
Stoß auf. Wohlgezieltes Maschinengewehrfeuer und Äie selten fehlenden 
Büchsen der Grünen reißen verheerende Lücken in die dichten russischen 
Reihen, die nur noch sehr langsam Boden gewinnen. 
Während sich die Jäger in Lahna-Allendorf trotz schwerer Verluste 
halten, ist der Russe auch weiter östlich, gegen den Alle-Abschnitt von 
Orlau, vorgegangen. Hier hat die 12./147 bei Orlau-M. die Brücke 
angezündet und sich aufs nördliche Ufer der tief eingeschnittenen, aber 
schmalen Niederung zurückgezogen. Der Russe drängt mit aller Kraft 
nach. An den Steilhängen und in den Waldstücken des nördlichen Alle- 
Ufers stellt er sich gedeckt bereit zum Angriff gegen die linke Flanke der 
73. Inf.Brig., er kann deren Stellung von Osten her aufrollen. Die 
Batterien des 2. Mafur. Flda.Rgts. Nr. 82 unter Obst. Plantier 
können die Russen in dem zerklüfteten und mit Bäumen bestandenen 
Gelände des Alle - Einschnittes trotz vorgeschobener Beobachter nicht 
mehr recht fassen. Die Gefahr scheint groß. Genm. Wilhelmi schickt 
Tailueuberc, 
5!
	        
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