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28.8. — 
I. AK. marschiert auf Neidenburg. 
Mengelbier. Beim Scheine der hinter dem Kownatken-S. blutigrot 
untergehenden Sonne gruben sich dort 'die vordersten deutschen Truppen 
ein. Die Verluste an 'diesem Tage waren gering gewesen^). 
Während dieses Kampfes hatte das Generalkommando eine 
Fliegermeldung erhalten, nach der Neidenburg vom Feinde frei sein sollte. 
Der Kommandierende General fuhr über das dorthin marschierende 
II./45 hinaus nach Karlshöhe vor und stieg mit einigen Offizieren auf die 
Höhe 215 nördlich der Straße. „Mit dem Glase" — so berichtet Gen. 
v. Frantzois selbst^) — „hielt ich Umschau und wollte eben meine 
Begleiter auf erdbraune Flecke im Kartoffelfeld vor uns aufmerksam 
machen, als uns die Kugeln um die Ohren pfiffen und wir Deckung 
nehmen mußten. Das Feuer wurde immer heftiger und die einschlagen- 
den Kugeln spritzten uns Sand ins Gesicht." Die Offiziere des Gen.Kds. 
ergriffen ihre Schußwaffen und bildeten eine Schützenlinie. „Ich lag" 
— so schildert es der Kdr. d. Pion., Maj. Queisner — „zwischen 
Exz. v. Franyois und seinem Sohne. Wir hatten gerade Ent- 
fernung geschätzt und das Visier gestellt, da erschien zum Glück Obstl. 
B e r r i n g mit einigen Schwadronen des Jäg.Rgts. z. Pf. 10, ließ ab¬ 
sitzen und vertrieb den Feind." Das war zwischen 4 und 5« nachm. 
Gegen 5° nachm. erreichte die B r i g. Schmettau Karlshöhe, 
am Anfang die Radf.Komp. des Jäg.Btls. 1. Den Befehl, der 2.Jnf.Div. 
zu folgen, hatte Glt. v. Schämet t a u erhalten, als feine Truppen 
im Angriff auf Sol'dau die Höhen nordöstlich der Stadt erreichten. Er 
hatte sie sofort auf Gr. Koslau in Marsch gesetzt. Unterwegs kam die 
Kunde vom Siege des XX. A.K. In freudiger Begeisterung stimmten 
die 1. Jäger „Nun danket alle Gott" und „Deutschland, Deutschland 
über alles" an. In gehobener Stimmung ging es weiter. Glt. 
v. Schmettau Mit Hptm. Mertens Äs Genst.Off. entschloß sich, von 
Gr. Koslau nicht nach Norden abzubiegen, sondern zur überholenden 
Verfolgung auf der Straße über Karlshöhe auf Neidenburg weiter zu 
marschieren. Er erhielt nunmehr bei Karlshöhe auch vom Gen. 
v. F r a n s o i s persönlich den Befehl zum Marsch über Neidenburg 
*) Gr.Rgt. 4. Lt. Schönbeck tödlich verwundet: III./33 6 M. tot, 33 verw. 
(dabei L. d. R. Leeder u. Naumann); Inf.Rgt. 45,Obst. Maaß verw.; beim 
III. Btl. 1 M. tot, 9 verw. (dabei Hptm. Scholz). Sonstige Angaben fehlen. 
2) „Marneschlacht und Tannenberg."