Volltext: Tannenberg [19] (Band 19/1927)

Gefecht der 2. Jnf.Div. bei Lissaken. 
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gegen Neidenburg im Vorgehen blieb (das I. Vtl. war zur Bedeckung 
des großen Trosses der Division bei Usdau zurückgelassen worden). 
Westlich des Skottau-Grundes führte Genm. M e n g e l b i e r die 
3. I nf. B r i g. vor, Gren.Rgt. König Friedrich der Große (3. Ostpr.) 
Nr. 4 vorn, Jnf.Rgt. Graf Dönhoff (7. Ostpr.) Nr. 44 dahinter. Schon 
in den Waldstücken nördlich der Linie Unruhsruh—Lippau stieß man auf 
russische Schützen. Irgendwelche Gräben oder Linien waren aber nicht 
zu erkennen. In dem unübersichtlichen und stark gewellten Gelände 
war es schwer, ein zutreffendes Bild von Aufstellung und Stärke des 
Gegners zu erhalten. Nach und nach gewann man den Eindruck, daß 
er die ausgedehnte Linie Salusken—Höhen südlich Skottau, wenn auch 
nur schwach, besetzt halte. „Wie sich später ergab, lag der Russe unter 
bester Geländebenutzung in einzelnen Schützenlöchern stark gestaffelt und 
mit weiten Zwischenräumen"^). Der Angriff kam nur langsam vorwärts. 
Gegen 3° nachm. wurden die 4. Grenadiere (ohne II., das noch nicht 
wieder heran war) in das Füf.Rgt. eingeschoben, das sich verschaffen 
hatte. Zur Unterstützung der Infanterie eilten einzelne Batterien vor 
und gingen teilweise bis auf 600 m an die Russen heran. Eine russische 
Batterie feuerte immer noch, ohne gefunden zu werden. Schließlich 
brachte sie die 6./Flda. 1, vom Rgts.Kdr., Obst. v. S y d o w , nach Un- 
ruhsruh vorgeholt, zum Schweigen, nachdem Sgt. Krink vom Wipfel 
einer Eiche aus das russische Mündungsfeuer erkannt hatte. 
Um 3 0nachm. war der deutsche Angriff bis nahe an Salusken und 
Rontzken herangekommen. Glt. v. Falk teilte zu dieser Zeit an die auf 
Neidenburg anrückende Bog. Schmettau mit, er stehe „in siegreichem 
Kampf anscheinend gegen russische Kavallerie-Division mit Schützen- 
Regimentern und Artillerie". Wie wir heute wissen, hat die deutsche 
2. Jnf.Div. tatsächlich das Rgt. Kexholm der russ. 3. Garde-Jnf.Div. 
sowie Teile der am 26. Aug. von der deutschen 41. Jnf.Div. geschlagenen 
1. Brig. der 2. Jnf.Div. und der 6. Kav.Div. vor sich gehabt. „Der Rückzug 
wurde bis zur Eisenbahn Neidenburg—Hohenstein unter starkem deut- 
scheu Artilleriefeuer ausgeführt. Infolge der ungeheueren Treffsicher- 
heit des Gegners hatte das Regiment sehr 'große Verluste" — heißt es 
im Kriegstagebuch des russ. Rgts. Kexholm. Hinter dem nordostwärts 
weichenden Gegner gelangten dis deutschen Truppen über Littfinken 
(I./33), Salusken und Rontzken hinaus. „Südlich Rontzken lag eine fast 
restlos zusammengeschossene Kompagnie Kexholm" — berichtet Genm 
1) Geschichte des ehem. Gren.Rgts, 4,
	        
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