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Brig. Oertzen nimmt Mörlen. 
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regen vorwärtskommt. Es ist der Brig.Kdr., Gen. v. O e r tz e nl — 
„Haben Sie einen Hornisten? — Blasen Sie, was Sie können, das 
Sturmsignal! Sie bekommen einen Taler! — Vorwärts, nur vorwärts!" 
— Meine Leute konnten nicht mehr: einzelne klappten beim Lausen zu- 
sammen. Die Sonne brannte, dazu die aufgepflanzten Bajonette. 
Ein Lupinenfeld vor mir. — „Hinlegen! Atempause!" . . . Rechts vor 
mir saßt der Entfernungsschätzer nach seiner Schulter, ein Vlutstrom! 
— Die Verluste mehren sich; dazu ein Singen und Pseisen in der Lust! 
— Weiter! — „Zug Sander — Auf! Marsch! Marsch!" — Ich blicke 
mich um, 26, 25Leute sind hinter mir, wo war der Rest meiner 80 
Mann? — ... Hurra! Ich bin bei >den vier Geschützen! In einem 
flachen Graben ergeben sich etwa 20 Russen!" — Unmittelbar vor den 
31ern ist schon Maj. v. C o n s b r u ch mit dem I./Ldw. 75 in die Bat¬ 
terie eingedrungen, auch 76er haben sich dorthin gewandt. Der Feind 
hat die Flucht ergriffen. Genm. v. Oertzen, als alter Kavallerist mit 
gezogenem Säbel zu Pferde, läßt „Das Ganze Halt!" blasen, spricht 
Worte des Dankes an die ihn umdrängenden Wehrmänner sür ihren 
Schneid und ihren Opfermut und bringt ein Hoch aus seinen Obersten 
Kriegsherrn aus. — Die Verluste sind nicht leicht. Ganz abgesehen von 
den vielen Vermißten, die sich später wieder heranfanden, hatte allein 
das I./Ldw. 75 an Toten und Verwundeten 2 Off. und 162 M. ver- 
loren, l. und III./Ldw. 76 zusammen 11 Off. und 238 Mann, beim 
Ldw.Rgt. 31 waren die Vtls.Kdre. Obstl. Eber t (II.) und Obstl. I o r - 
d a n (III.) gefallen, ferner Oblt. d. L. F r a h m1). 
Während der Angriff südwärts weitergeht, ist die 8./Ldw. 75 unter 
Oblt. d. L. Lemke von Nordosten in das brennende Hohenstein ein- 
gedrungen und hat hier Teilen des ll./Ref. 49die Hand gereicht, die auf 
dem linken Flügel der 6. Ref.Jns.Brig. schon von Westen her im Vor- 
dringen durch die Stadt sind. Zwischen 3. Res.Div. und Ldw.Div. Goltz 
hat sich der Ring um den Feind fest geschlossen, denn auch südöstlich der 
Stadt, am Mispel-See, hat Genm. v. Oertzen Anschluß an Teile der 
6. Res.Brig. gefunden. — Jetzt läßt er die von Marsch und Angriff er- 
schöpften Wehrmänner zunächst anhalten, denn im Rücken, von Gries- 
lienen her, macht sich der Gegner immer unangenehmer fühlbar. Die 
langen russischen Schützenlinien, die sich schon seit 11° vorm. dort zeigen, 
werden von der 1. Ldw.Bttr. einstweilen noch niedergehalten — aber 
wie lange wird die Kraft der einen Batterie dazu ausreichen? 
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